Pasticcio, 77 1/2fach

Die gewaltigen sizilianischen Pastaufläufe, die Giuseppe Tomasi di Lampedusa so suggestiv-appetitanregend in seinem Gattopardo beschreibt, sie scheinen in Zeiten der gesundheitsbewußten light-Küche der Vergangenheit anzugehören. Hier ein Rezept, sie annähernd wiedererstehen zu lassen. Man bereite einen Sugo, indem man 1 mittlere Zwiebel in kleine Stücke schneidet und in reichlich Olivenöl langsam glasig dünstet, dann 300gr. Rindergehacktes anbrät, schließlich 1 Flasche (700 ml.) passierte Tomaten, 1 Lorbeerblatt, 1 Zweig Rosmarin, einige peperoncini sowie einen Viertelliter Wasser hinzugibt, salzt und dann alles mindestens eine Stunde leise köcheln lässt. Am Ende der Kochzeit kommen 250 gr. TK-Erbsen sowie 200 gr. klein geschnittener gekochter Schinken hinzu. Alles gut durchmischen! Dieweil 500 gr. Pasta vor sich hin kochen (am besten "Zite", ein dickes Maccaroni-Format, das vor dem Kochen mittig durchgebrochen wird, in Deutschland aber schwer zu bekommen ist, deswegen: ersatzweise "Penne rigate"), geht es an die Zubereitung einer Bechamel-Sauce. Dazu 30 gr. Butter schmelzen, mit 2 EL Mehl verrühren und unter stetigem Rühren langsam(!) mit Milch auffüllen, bis sich eine dünnflüssige Creme gebildet hat, die unter weiterem Rühren kurz aufkochen muss und dann mit Salz und etwas geriebener Muskatnuss gewürzt wird. Ausserdem 250 gr. Mozzarella in dünne Scheiben schneiden. Damit sind die Präliminarien beendet. In eine feuerfeste, gebutterte Form wird nacheinander gefüllt: eine Schicht Pasta, die mit dem Sugo vermischt wurde, dann einige Mozzarella-Scheiben, eine dünne Schicht Bechamel, wieder Pasta, Mozzarella, Beschamel, das ganze noch einmal, bis schließlich alle Bestandteile glücklich untergebracht sind. Zum Schluß mit reichlich geriebenem Parmesan bestreuen und für etwa eine halbe Stunde in den Ofen bei 200°. Vor dem Servieren noch eine Viertelstunde im ausgeschalteten Ofen ruhen lassen. Im Gedenken an Tomasi di Lampedusa und seinen Gattopardo sollte man sich und den Gästen schweren sizilianischen Rotwein dazu gönnen.

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