Bruschetta unterm Blätterwald

Eine geradezu barocke Betörung des Geruchssinns ist diese Variante der Bruschetta. Wir hantieren hier mit allem, was gut riecht, und vergessen alles, was wir über Bruschetta bisher gehört haben. In die Pfanne kommt diesmal nicht das Brot, sondern Knoblauch, Zwiebel und Tomatenwürfel. Die Tomate muss praktischerweise nicht entkernt werden, denn matschig wird es ohnehin. Wenn die Zwiebel und der Knoblauch vergoldet sind und die Tomatenwürfel ihr Wasser entäußert haben, wird das Gefüge mit einem kräftigen Schlag Pesto Genovese attackiert. Während es noch taumelt, schnell eine volle Faust Gorgonzola hinterher -­ und auszählen! Wenn der Gegner am Boden liegt und das Verhältnis von Pesto und Käse ausgeglichen ist, wird die grünliche Masse mit Pfeffer und viel Salz versehen und auf Ciabatta-Scheiben gegeben, die gar nicht mal geröstet werden müssen. Wer Zugang zu der seltenen südtiroler Spezialität Schüttelbrot hat -­ eine runde, krosse Brotscheibe, die immer kaputt geht - sollte es unbedingt damit probieren. Um das barocke Gesamtkunstwerk zu vollenden, muss die Bruschetta nun bepflanzt werden. Dazu belege man sie mit frisch gezupften Basilikumblättern. Wer es aushält und während der Zubereitung, die kaum mehr als 15 Minuten einnehmen dürfte, nicht nascht, der wird von einem Mit- und Gegeneinander der kecksten Geschmäcker auf seiner Zunge belohnt. Viel Spaß!

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