Feldsalat mit Champignons und Walnüssen

Für alle, die das Salatessen nicht im Kaninchenstall gelernt haben und statt auf Gurken, Möhren und Tomaten mal auf etwas pikanteres beißen wollen, empfiehlt sich diese Kreation aus der Feder des guten alten W. Siebeck. Der Aufwand, der für dieses Werk nötig ist, wird von vielschichtigem Genuss belohnt. Wer wagt, gewinnt! Zunächst wird eine bunte Salatmischung aus Rot und Grün gebastelt, eine feste Koalition also, in welcher der Feldsalat eine hegemoniale Führungsrolle einnehmen sollte. Dann werden nach der Salamitaktik einige unschuldige, kleine Champignons in hauchdünne Scheiben geschnitten und als Vermittler beigemengt. Noch zarter müssen die Scheiben Parmesan sein, die den Pilzen folgen -­ man bediene sich am besten eines Käsehobels. Nun zum wirklich interessanten Aspekt, den Walnüssen. Ich weiß, dass sie nicht immer frisch erhältlich sind, aber wenn Knecht Ruprecht gerade auf Mallorca weilt, kann man immer noch schlechten Gewissens in den Supermarkt gehen und sich Walnusskerne kaufen. Der Spaß, die Dinger zu knacken, geht dabei freilich verloren. Es ist Zeit für die Vinaigrette. Deren Grundlage bildet eine Schalotte (keine Zwiebel!!), die in mikroskopisch kleine Partikel gehackt wird. Ein kräftiger Schuss weißes Balsamico, gutes Olivenöl und Walnussöl werden im Verhältnis 2:1:1 hinübergespült. Zucker, Salz und viel Pfeffer vollenden das Dressing, das beim Abschmecken leicht säuerlich sein und kräftig im Halse jucken sollte -­ nur wenn es überwürzt ist, gibt es dem Salat einen markanten Charakter. Wenn man schließlich beim Verteilen der Portionen darauf achtet, dass der eigene Teller nicht zuwenig Nüsse und Parmesan enthält, kann man sich genüsslich zurücklehnen und seinen Blick über die Kaninchenställe schweifen lassen, wo die Nager noch immer an der ersten Möhre kauen.

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