Badisches Schneckensüpple

Der Verzehr von Lebewesen, die bei sensiblen Zeitgenossen Ekel oder Schauder erregen, ist in vielen Esskulturen üblich. Im südostasiatischen Raum bieten Garküchen gern panierte Taranteln an, in China schreckt man vor dem Verzehr von Hunden nicht zurück (auch die amerikanischen Ureinwohner sahen darin überhaupt kein Problem), und in Frankreich isst man eben gerne Schnecken, die in Mitteleuropa dem Durchschnittsgenießer ein Graus sind. In ganz Mitteleuropa? Ein schmaler Landstrich am Oberrhein hält wacker dagegen: in Baden hält man die schleimigen Kleingärtnerfeinde durchaus für essbar. In Pfaffenweiler bei Freiburg findet sogar jährlich ein Schneckenfest statt, das hauptsächlich dem Genuss dieser Tiere in Form von Ragout, einfach so mit viel Knoblauchbutter oder eben in Suppe gewidmet ist. Für 4 Personen nehme man: Gemüse: 1 Gelbe Rübe, 1 Zwiebel 1 Stange Lauch, 1 Bund Petersilie 100g weiße, frische Champignons 1/2l Fleisch- oder Kalbsbrühe 1/2l trockener Weißwein 1 Lorbeerblatt 20g Butter 1 Dose Schnecken (24 Stück) 2 Schalotten 2-3 Knoblauchzehen, fein gehackt Zum Binden: 2 Eigelb 1/8 l süße Sahne oder Crème double Salz und weißer Pfeffer, frisch gemahlen 2 Esslöffel Petersilie, fein gehackt Und so gehts: Alles Gemüse waschen, putzen, zerkleinern und in Butter anschwitzen. Mit Brühe und Wein auffüllen, das Lorbeerblatt einlegen und die Suppe bei geringer Hitzezufuhr ca. 30 Minuten köcheln lassen. Die Schnecken aus der Dose nehmen - Flüssigkeit aufbewahren - und in feine Streifen schneiden oder einen Teil halbieren und den Rest hacken. Zusammen mit den gehackten Schalotten und Knoblauchzehen in Butter andünsten. Den Schneckensaft sowie die durchgesiebte Gemüsebrühe (hier muss man halt sehen, wie viel Gemüse man in der Suppe haben will) zugießen und alles in etwa 5 Minuten erhitzen. Eigelb mit Sahne oder Creme double verquirlen und die Suppe damit "legieren". Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit gehackter Petersilie bestreuen.

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