Calixtus III. Borgia   † 1458-08-06
Calixtus III. Borgia
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Status: in Bearbeitung
Calixtus III., Wappen Borgia Calixtus III., Grabmal S. Maria in Monserrato, Gesamtansicht Calixtus III., Grabmal S. Maria in Monserrato, Portraits Calixtus III., Grabmal S. Maria in Monserrato, Inschrift Calixtus III., ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre (heute Grotten), Liegefigur und Fragmente
Calixtus III., ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre, Liegefigur Detail Calixtus III., ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre, Liegefigur Calixtus III., ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre, Apostelrelief Calixtus III., ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre, Apostelrelief Calixtus III., ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre, Relief Kirchenväter
Calixtus III., ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre, Relief Schmerzensmann Detail Calixtus III., evtl. Zeichnung ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre (Giacomo Grimaldi) Calixtus III., ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre, Relief Schmerzensmann Calixtus III., ursprüngliches Grabmal S. Maria della Febbre, Relief Kirchenväter Detail

Papstname:
Calixtus III.

Familienname, Vorname:
Borgia, Alfonso (de Borja y Cabanilles)

Todesdatum:
1458-08-06

Pontifikat:
1455 bis 1458

Begräbniszeremoniell:
aufwändige Exequien in Alt-St. Peter,

1458-08-06: Beisetzung am Todestag

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
Alt-St. Peter

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up San_Pietro_in_Vaticano

Standort des Grabmals (heute):
Krypta

Genauer Standort (heute):
Vatikanische Grotten, Aposteldarstellungen auch in S. Maria Maggiore

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Kapelle

Genauer Standort (ursprünglich):
Alt-St. Peter: S. Maria della Febbre (Andreasrotunde), Cappella dei Santi Andrea e Giacomo, im Osten der Rotunde

Familienkapelle:
nein

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Angaben zur Person nach: HC, Bd. 2, S. 12

Begräbniszeremoniell: Roser, St. Peter, S. 160 (Exequien); Borgolte, S. 274 (Beisetzung)

Standort ursprünglich:
Borgolte, S. 274f. Keine dezidierte Familienkapelle, jedoch volksmundlich "Cappella degli Spagnoli" genannt, da hier weitere Familiare und Nepoten Calixtus III. bestattet wurden. Borgolte nennt die päpstlichen Sekretäre Bartolomé Regás, Bartolomé Vallescar sowie die Kardinäle Johannes Borja, Johannes Castelar, Franz de Loris.

Standort heute: Zur Aufbewahrung der Grabmals-Fragmente vgl. Roser, St. Peter, S. 162

Auftraggeber:
Borgia, Rodrigo (Kardinal, Neffe)

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
kein Eintrag

Art der Zuschreibung:
quellenkundlich

Beginn:
nach Tod des Papstes

Art der Datierung:
quellenkundlich

Ausführung:
von: kein Eintrag
bis: kein Eintrag

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
1459: Nach seinem Tod wurde Callixtus III. vorerst in einem von einer großen Steinplatte bedeckten Erdgrab beigesetzt, das sich in der Cappella dei Santi Andrea e Giacomo im Osten der Rotunde S. Maria della Febbre neben St. Peter befand. Diese Kapelle hatte er zu Lebzeiten dekorieren und ausstatten lassen. [Pinelli, Bd. 4, S. 882] Borgolte gibt an, dass Calixtus neben der Dekoration der Kapelle zu Lebzeiten auf für sein marmornes Grab in einer Gruft gesorgt hatte, wo er am 1459-08-06 beigesetzt wurde. [Borgolte, S. 274]

1485: Kardinal Rodrigo Borgia, Neffe Callixtus III. Borgia und späterer Papst Alexander VI. Borgia lässt seinem Onkel ein überirdisches Grabmonument errichten, dessen Originalzustand bisher nicht genau rekonstruiert werden konnte [Montini, S. 280]. Sicherer Bestandteil dieses Monuments war ein Sarkophag mit Liegefigur auf dem Deckel. Wahrscheinlich ist die Zugehörigkeit zum Grabmal zweier Statuen, eines S. Vincenzo Ferrer und eines S. Osmondo di Salisbury, die sich heute in den Vatikanischen Grotten befinden, sowie eines S. Callisto und eines S. Nicola, heute Teil des Grabes Alberto Magnos in S. Onofrio al Gianicolo (s. Abbildungen). [Pinelli, Bd. 4, S. 882]
Laut Borgolte stellt die Zeichnung des päpstlichen Archivars Grimaldi (s. Abbildung) dieses Grabmal dar. Neben dessen Beschreibung gibt es in der Nationalbibliothek Madrid eine Abschrift der Epitaphien (MS. 4026), die die Autorenschaft des Neffen belegen. [Borgolte, S. 274]

1585: Aufgrund des Umbaus von St. Peter und der Zerstörung S. Maria della Febbres bei der Umsetzung des Obelisken werden die sterblichen Überreste Callixtus III. gemeinsam mit denen Alexander VI. Borgias in das erste rechte Seitenschiff Alt-St. Peters hinter die Orgel verlegt [Pinelli, Bd. 4, S. 882; Borgolte, S. 310 hingegen nennt das Jahr 1586].
Die zum Grabmal gehörige Liegefigur (s. Abbildungen) wird in die Vatikanischen Grotten gebracht, wo sie heute auf einem leeren, nicht originalen Steinsarkophag ausgestellt und mit folgender Aufschrift versehen ist:
IMAGO SEPVLCRALIS CALLIXTI III PONT.MAX / CVIVS EXVVIAE IN ECCLESIA S.MARIAE MONTE SERRATO CONQVIESCVNT
(Transkription: F.F.)

1605: Der Spanier Monsignor Giovanni Battista Vives, Protonotar des heiligen Stuhls und Subdiakon von S. Pietro in Vaticano lässt den beiden Borgia-Päpsten ein provisorisches Grabmal in der Nähe des Chors Sixtus IV. errichten. Hierbei handelte es sich um ein Grabmal mit pyramidalem Aufbau, dekoriert mit vier Figuren aus dem Ensemble des ersten Grabmals. [Pinelli, Bd. 4, S. 882] Montini nennt die Statuen der Heiligen Calixtus I., Nikolaus, Augustinus und Vincenzo Ferrer [Montini, S. 280].

1610-01-30: Monsignor Giovanni Battista Vives lässt die Körper Callixtus III. und Alexander VI. exhumieren und in privatem Rahmen nach S. Maria in Monserrato bringen [Pinelli, Bd. 4, S. 882; Borgolte, S. 310 hingegen nennt das Datum 1610-10-30]. Für fast 300 Jahre liegen die Überreste der beiden Päpste in einer Bleikiste der Sakristei [Borgolte, S. 329].

1881: Bau eines neuen Grabmonuments, gestiftet von König Alfons XIII. von Spanien in der Cappella S. Diego, S. Maria in Montserrato [Borgolte, S. 329].

1889-08-21: Verlegung der sterblichen Überreste beider Borgia-Päpste in ein modernes Grabmal in die Cappella S. Diego [Miranda, s.v., Borgolte, S. 329].

Das heutige Grabmal der beiden Borgia-Päpste befindet sich an der rechten Kapellenwand über dem Grabmal König Alfons XIII., dem Auftraggeber. [TCI]

Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
kein Eintrag

Grabmalsgrösse:
kein Eintrag

Grablege des Leichnams:
1459 bis 1585/86: Grotte unter der Cappella dei Santi Andrea e Giacomo, S. Maria della Febbre; 1585/86 bis 1605: hinter Orgel, rechtes Seitenschiff, Alt-St. Peter; 1605 bis 1610: provisorisches Grabmal in der Nähe des Chors Sixtus IV., S. Pietro in Vaticano; 1610 bis 1889: Bleiurne Sakristei, S. Maria in Monserrato; 1889: Grabmonument, Cappella S. Diego, S. Maria in Monserrato

Kenotaph (ursprünglich):
nein

Sarkophag:
kein Eintrag

Wappen und Heraldik:
kein Eintrag

Inschrift:
kein Eintrag

Porträttypus:
kein Eintrag

Kleidung:
kein Eintrag

Kopfbedeckung:
kein Eintrag

Weitere Beschreibung:
kein Eintrag

Figürliche Darstellungen

Allegorien:
kein Eintrag

Putten:
kein Eintrag

Weitere Figuren:
kein Eintrag

Szenische Darstellungen:
kein Eintrag

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
kein Eintrag

Marmor (gefasst):
kein Eintrag

Buntmarmor:
kein Eintrag

Bronze:
kein Eintrag

Stuck:
kein Eintrag

Porphyr:
kein Eintrag

Verschiedenes:
kein Eintrag

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
kein Eintrag

Marmor (gefasst):
kein Eintrag

Buntmarmor:
kein Eintrag

Bronze:
kein Eintrag

Stuck:
kein Eintrag

Porphyr:
kein Eintrag

Verschiedenes:
kein Eintrag

Material der Papststatue:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
kein Eintrag

Veränderung:
nein

Anmerkungen zur Veränderung:
kein Eintrag

Verlegung:
ja

Datum: 1. 1585-00-00

Anmerkungen zur Verlegung:
1585: Aufgrund des Umbaus von St. Peter und der Zerstörung S. Maria della Febbres bei der Umsetzung des Obelisken werden die sterblichen Überreste Callixtus III. gemeinsam mir denen Alexander VI. Borgias in das erste rechte Seitenschiff Alt-St. Peters hinter die Orgel verlegt [Pinelli, Bd. 4, S. 882; Borgolte, S. 310 hingegen nennt das Jahr 1586].
Die zum Grabmal gehörige Liegefigur (s. Abbildungen) wird in die Vatikanischen Grotten gebracht, wo sie heute auf einem leeren, nicht originalen Steinsarkophag ausgestellt und mit folgender Aufschrift versehen ist:
IMAGO SEPVLCRALIS CALLIXTI III PONT.MAX / CVIVS EXVVIAE IN ECCLESIA S.MARIAE MONTE SERRATO CONQVIESCVNT
(Transkription: F.F.)

Zerstörung:
nein

Anmerkungen zur Zerstörung:
kein Eintrag

Ergänzende Angaben:
Seit 1889 existiert ein Doppelgrabmal der Borgia-Päpste Alexander VI. und Calixtus III. in S. Maria in Monserrato, in der Cappella S. Diego (1. Kapelle rechts). Dieses wurde von dem darunter beigesetzten König Alfons XIII. von Spanien bei Moratilla, Felipe [Miranda, s.v.] in Auftrag gegeben und von diesem 1881 geschaffen, wie die Signatur des Künstlers auf dem Grabmal bekannt gibt.

Beschreibung (s. Abbildung):
Wandgrab, Ädikulatypus mit Dreiecksgiebel, Breite ca. 220 cm
Zwischen zwei reliefdekorierten Pilastern steht auf einer Konsole eine Urne mit Deckel, darauf ein Kissen und eine Tiara. Das Stirnfeld der Urne trägt die einander zugewandten Porträtreliefs Alexander VI. (links) und Calixtus III. (rechts). Die Konsole trägt als Inschrift die Namen der beiden Päpste sowie als mittig applizierte Reliefs deren Wappen. Im Feld des von einem Kreuz bekrönten Dreiecksgiebels das Borgiawappen sowie die päpstlichen Insignien.
Porträt (s. Abbildung):
Stark reliefierter Marmor-Clipäus, in flachen mit Muscheln und Zierseil dekorierten Rahmen eingesetzt. Schulterportrait im Profil, nach links gewandt. Calixtus III. trägt ausserliturgische Kleidung: einen pelzbesetzten Camauro und eine ebensolche Mozzetta mit Kapuze, unter der ein Kollar sichtbar ist.

Quellen:
kein Eintrag

Literatur:
Borgolte, Michael: Petrusnachfolge und Kaiserimitation. Die Grablegen der Päpste, ihre Genese und Traditionsbildung. Göttingen 1989 [Borgolte]

Essai de liste générale des cardinaux. VII. Les cardinaux de la fin du XVe siècle. In: Annuaire Pontifical Catholique 1932. Paris 1933, hier S. 142 [Annuaire Pontifical]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1935ff. [HC]

Montini, Renzo Umberto: Le tombe dei papi. Rom 1957 [Montini]

Pinelli, Antonio (Hg.): La Basilica di San Pietro in Vaticano. 4 Bde., Modena 2000 (= Mirabilia Italiae; 10), hier Bd. 4, S. 882; Bd. 2, S. 1190 [Pinelli]

Roser, Hannes: St. Peter in Rom im 15. Jahrhundert. Studien zu Architektur und skulpturaler Ausstattung. München 2005 [Roser, St. Peter]

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