Belege und Anmerkungen (Entstehung): 1459: Nach seinem Tod wurde Callixtus III. vorerst in einem von einer großen Steinplatte bedeckten Erdgrab beigesetzt, das sich in der Cappella dei Santi Andrea e Giacomo im Osten der Rotunde S. Maria della Febbre neben St. Peter befand. Diese Kapelle hatte er zu Lebzeiten dekorieren und ausstatten lassen. [Pinelli, Bd. 4, S. 882] Borgolte gibt an, dass Calixtus neben der Dekoration der Kapelle zu Lebzeiten auf für sein marmornes Grab in einer Gruft gesorgt hatte, wo er am 1459-08-06 beigesetzt wurde. [Borgolte, S. 274]
1485: Kardinal Rodrigo Borgia, Neffe Callixtus III. Borgia und späterer Papst Alexander VI. Borgia lässt seinem Onkel ein überirdisches Grabmonument errichten, dessen Originalzustand bisher nicht genau rekonstruiert werden konnte [Montini, S. 280]. Sicherer Bestandteil dieses Monuments war ein Sarkophag mit Liegefigur auf dem Deckel. Wahrscheinlich ist die Zugehörigkeit zum Grabmal zweier Statuen, eines S. Vincenzo Ferrer und eines S. Osmondo di Salisbury, die sich heute in den Vatikanischen Grotten befinden, sowie eines S. Callisto und eines S. Nicola, heute Teil des Grabes Alberto Magnos in S. Onofrio al Gianicolo (s. Abbildungen). [Pinelli, Bd. 4, S. 882]
Laut Borgolte stellt die Zeichnung des päpstlichen Archivars Grimaldi (s. Abbildung) dieses Grabmal dar. Neben dessen Beschreibung gibt es in der Nationalbibliothek Madrid eine Abschrift der Epitaphien (MS. 4026), die die Autorenschaft des Neffen belegen. [Borgolte, S. 274]
1585: Aufgrund des Umbaus von St. Peter und der Zerstörung S. Maria della Febbres bei der Umsetzung des Obelisken werden die sterblichen Überreste Callixtus III. gemeinsam mit denen Alexander VI. Borgias in das erste rechte Seitenschiff Alt-St. Peters hinter die Orgel verlegt [Pinelli, Bd. 4, S. 882; Borgolte, S. 310 hingegen nennt das Jahr 1586].
Die zum Grabmal gehörige Liegefigur (s. Abbildungen) wird in die Vatikanischen Grotten gebracht, wo sie heute auf einem leeren, nicht originalen Steinsarkophag ausgestellt und mit folgender Aufschrift versehen ist:
IMAGO SEPVLCRALIS CALLIXTI III PONT.MAX / CVIVS EXVVIAE IN ECCLESIA S.MARIAE MONTE SERRATO CONQVIESCVNT
(Transkription: F.F.)
1605: Der Spanier Monsignor Giovanni Battista Vives, Protonotar des heiligen Stuhls und Subdiakon von S. Pietro in Vaticano lässt den beiden Borgia-Päpsten ein provisorisches Grabmal in der Nähe des Chors Sixtus IV. errichten. Hierbei handelte es sich um ein Grabmal mit pyramidalem Aufbau, dekoriert mit vier Figuren aus dem Ensemble des ersten Grabmals. [Pinelli, Bd. 4, S. 882] Montini nennt die Statuen der Heiligen Calixtus I., Nikolaus, Augustinus und Vincenzo Ferrer [Montini, S. 280].
1610-01-30: Monsignor Giovanni Battista Vives lässt die Körper Callixtus III. und Alexander VI. exhumieren und in privatem Rahmen nach S. Maria in Monserrato bringen [Pinelli, Bd. 4, S. 882; Borgolte, S. 310 hingegen nennt das Datum 1610-10-30]. Für fast 300 Jahre liegen die Überreste der beiden Päpste in einer Bleikiste der Sakristei [Borgolte, S. 329].
1881: Bau eines neuen Grabmonuments, gestiftet von König Alfons XIII. von Spanien in der Cappella S. Diego, S. Maria in Montserrato [Borgolte, S. 329].
1889-08-21: Verlegung der sterblichen Überreste beider Borgia-Päpste in ein modernes Grabmal in die Cappella S. Diego [Miranda, s.v., Borgolte, S. 329].
Das heutige Grabmal der beiden Borgia-Päpste befindet sich an der rechten Kapellenwand über dem Grabmal König Alfons XIII., dem Auftraggeber. [TCI] |