Papstname:
Alexander VI.

Familienname, Vorname:
Borgia, Rodrigo de

Todesdatum:
1503-08-18

Pontifikat:
1492 bis 1503

Begräbniszeremoniell:
1503: Unmittelbar nach Tod Beisetzung in Alt-St. Peter, Rotunde S. Maria della Febbre, erste Kapelle links des Eingangs

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
Alt-St. Peter

Standort der Kirche (Karte):
San_Pietro_in_Vaticano

Standort des Grabmals (heute):
kein Eintrag

Genauer Standort (heute):
heutiges Grabmal in S. Maria in Monserrato aus dem 19. Jh.

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Kapelle

Genauer Standort (ursprünglich):
Rotunde S. Maria della Febbre, erste Kapelle links des Eingangs, Nähe Altar der Heiligen Cosman und Damian

Familienkapelle:
nein

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Angaben zur Person nach: HC, Bd. 2, S. 21

Angaben zur Grablege nach: Borgolte, S. 275

Auftraggeber:
kein Eintrag

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
kein Eintrag

Art der Zuschreibung:
quellenkundlich

Beginn:
nach Tod des Papstes

Art der Datierung:
quellenkundlich

Ausführung:
von: 1879-00-00
bis: 1889-00-00

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Beisetzung in S. Maria della Febbre, einer kleinen Rundkirche neben Alt-St. Peter [Annuaire Pontifical 1933, S.128; Miranda, s.v.], wo bereits der Onkel Alexanders VI., Papst Callixtus III. bestattet war. [Moroni, Bd. 1, S. 242]
Hier an zwei verschiedenen Standorten:
1503 bis Pontifikat Pius V. in erster Kapelle links des Eingangs, in der Nähe des Altars der Heiligen Cosma und Damiano. Über das Monument können bisher keine sicheren Aussagen gemacht werden, Montini zitiert die Aussage Panvinius über ein Backsteingrab sowie eine Zeichnung mit Inschrift aus Propylaeum, Bd. II, S. 143 [Montini, S. 301].
Während des Pontifikats Pius V. Ghisleris (1566 bis 1572) wurde der Leichnam Alexanders VI. gemeinsam mit Kardinal Heinrich Borja in das Mausoleum Calixtus III., die Cappella dei Santi Andrea e Giacomo im Osten der Rotunde verlegt [Borgolte, S. 309 f., Anm. 129].

1585: Aufgrund des Umbaus von St. Peter und der Zerstörung S. Maria della Febbres bei der Umsetzung des Obelisken werden die sterblichen Überreste Callixtus III. gemeinsam mit denen Alexander VI. Borgias hinter die Orgel in Alt-St. Peter verlegt [Pinelli, Bd. 4, S. 882; Borgolte, S. 310 hingegen nennt das Jahr 1586].

1605: Der Spanier Monsignor Giovanni Battista Vives, Protonotar des heiligen Stuhls und Subdiakon von S. Pietro in Vaticano lässt den beiden Borgia-Päpsten ein provisorisches Grabmal in der Nähe des Chors Sixtus IV. errichten. Hierbei handelte es sich um ein Grabmal mit pyramidalem Aufbau, dekoriert mit vier Figuren aus dem Ensemble des ersten Grabmals. [Pinelli, Bd. 4, S. 882]

1610-01-30: Monsignor Giovanni Battista Vives lässt die Körper Callixtus III. und Alexander VI. exhumieren und in privatem Rahmen nach S. Maria in Monserrato bringen [Pinelli, Bd. 4, S. 882]. Für fast 300 Jahre liegen die Überreste der beiden Päpste in einer Bleikiste der Sakristei [Borgolte, S. 329].

1881: Bau eines neuen Grabmonuments, gestiftet von König Alfons XIII. von Spanien in der Cappella S. Diego, S. Maria in Montserrato [Borgolte, S. 329].

1889-08-21: Verlegung der sterblichen Überreste beider Borgia-Päpste in ein modernes Grabmal in die Cappella S. Diego [Miranda, s.v.].

Das heutige Grabmal der beiden Borgia-Päpste befindet sich an der rechten Kapellenwand über dem Grabmal König Alfons XIII., dem Auftraggeber. [TCI]

Veränderung:
nein

Anmerkungen zur Veränderung:
-

Verlegung:
nein

Anmerkungen zur Verlegung:
-

Zerstörung:
ja

Datum:
1585-00-00

Anmerkungen zur Zerstörung:
1585: Aufgrund des Umbaus von St. Peter und der Zerstörung von S. Maria della Febbre bei der Umsetzung des Obelisken wird spätestens jetzt das Grab Alexanders VI. zerstört. Die sterblichen Überreste Callixtus' III. werden gemeinsam mit denen Alexanders VI. hinter die Orgel in Alt-St. Peter verlegt [Pinelli, Bd. 4, S. 882; Borgolte, S. 310 hingegen nennt das Jahr 1586].

Ergänzende Angaben:
Seit 1889 existiert ein Doppelgrabmal der Borgia-Päpste Alexander VI. und Callixtus III. in S. Maria in Monserrato, in der Cappella S. Diego (1. Kapelle rechts). Dieses wurde von dem darunter beigesetzten König Alfons XIII. von Spanien bei Moratilla, Felipe [Miranda, s.v.] in Auftrag gegeben und von diesem 1881 geschaffen, wie die Signatur des Künstlers auf dem Grabmal bekannt gibt.

Beschreibung (s. Abbildung):
Wandgrab, Ädikulatypus mit Dreiecksgiebel, Breite ca. 220 cm
Zwischen zwei reliefdekorierten Pilastern steht auf einer Konsole eine Urne mit Deckel, darauf ein Kissen und eine Tiara. Das Stirnfeld der Urne trägt die einander zugewandten Porträtreliefs Alexander VI. (links) und Callixtus III. (rechts). Die Konsole trägt als Inschrift die Namen der beiden Päpste sowie als mittig applizierte Reliefs deren Wappen. Im Feld des von einem Kreuz bekrönten Dreiecksgiebels das Borgiawappen sowie die päpstlichen Insignien.
Porträt (s. Abbildung):
Stark reliefierter Marmor-Clipäus, in flachen mit Muscheln und Zierseil dekorierten Rahmen eingesetzt. Schulterportrait im Profil, nach rechts gewandt. Alexander VI. trägt ausserliturgische Kleidung: einen pelzbesetzten Camauro, eine ebensolche Mozzetta mit Kapuze gibt über die schlaff herabhängende Schulter den Blick auf den Hals frei.

Quellen:
kein Eintrag

Literatur:
Borgolte, Michael: Petrusnachfolge und Kaiserimitation. Die Grablegen der Päpste, ihre Genese und Traditionsbildung. Göttingen 1989 [Borgolte]

Essai de liste générale des cardinaux. VII. Les cardinaux de la fin du XVe siècle. In: Annuaire Pontifical Catholique 1933. Paris 1933, hier S. 128 [Annuaire Pontifical]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1935ff. [HC]

Montini, Renzo Umberto: Le tombe dei papi. Rom 1957 [Montini, Tombe]

Moroni, Gaetano: Dizionario di erudizione storico-ecclesiastica da S. Pietro sino ai nostri giorni. 109 Bde. Venezia 1839-1879, hier Bd. 1, S. 242 [Moroni]

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