Julius II. della Rovere   † 1513-02-20
Julius II. della Rovere
Bearbeitet von: CB / FF / Judith Ostermann
Status: in Bearbeitung
Julius II., Grabmal S. Pietro in Vincoli, Gesamtansicht Julius II., Vorzeichnung Grabmal (Michelangelo Buonarroti) Julius II., Grabmal S. Pietro in Vincoli, Rachel und Leah Julius II., Grabmal S. Pietro in Vincoli, Moses Julius II., Rekonstruktion Grabmal (Poliaghi)
Julius II., Wappen della Rovere Julius II., Grabmal S. Pietro in Vincoli, Papststatue Julius II., Zeichnung Grabmal, Rekonstruktion der Schmalseite (Horst Bredekamp) Julius II., Zeichnung Grabmal, Rekonstruktion der Breitseite (Horst Bredekamp) Julius II, Grabmal S. Pietro in Vincoli, Grabplatte Gruft
Julius II., Porträt (Raffael)

Papstname:
Julius II.

Familienname, Vorname:
della Rovere, Giuliano

Todesdatum:
1513-02-20

Pontifikat:
1503-11-01 bis 1513

Begräbniszeremoniell:
Aufbahrung des Leichnams in der Kapelle Sixtus' IV. in S. Pietro in Vaticano

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
S. Pietro in Vincoli

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up San_Pietro_in_Vincoli

Standort des Grabmals (heute):
Querhaus

Genauer Standort (heute):
Querhaus, rechts

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Querhaus

Genauer Standort (ursprünglich):
Querhaus, rechts

Familienkapelle:
nein

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum und Begräbniszeremoniell: HC, Bd. 3, S. 9

Auftraggeber:
1. Vertrag: Julius II. della Rovere (Papst, Eigenstiftung)

2. Vertrag:
Grosso della Rovere, Leonardo (Kardinal, Testamentsvollstrecker)
Pucci, Leonardo (Kardinal, Testamentsvollstrecker)

Kosten:
10000 Dukaten (Gesamtkosten, im ersten Vertrag vereinbart) 16500 Dukaten (Gesamtkosten, im zweiten Vertrag von 1513 aufgestockt)

Künstler:
Buonarroti, Michelangelo (Gesamtentwurf und die Skulpturen Lea, Rachel und Moses)
Montelupo, Raffaello da (ein Prophet und eine Sibylle)
Bosco, Maso dal (Porträt des Verstorbenen)
Sandro Fancelli, Giovanni di (genannt Settignano, Scherano da) (heilige Jungfrau mit dem Kind)
Benti, Domenico (Wappen)
del Duca, Giacomo (Hermenköpfe)

Art der Zuschreibung:
quellenkundlich

Beginn:
vor Tod des Papstes

Art der Datierung:
quellenkundlich

Ausführung:
von: 1505-00-00
bis: 1545-02-00

Entwurfszeichnungen:
Buonarroti, Michelangelo: Vorzeichnung, Florenz, Galleria degli uffizi

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Datierung, Auftraggeber: Panofsky, Grabplastik, S. 97, 99; Kempers, Metamorphosen, S. 54; Buchowiecki, Bd. 3, S. 571
Kosten: Kempers, Metamorphosen, S. 54
Künstler: Panofsky, Grabplastik, S. 99, 100; Buchowiecki, Bd. 3, S. 574f., Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 199-203

Panofsky schreibt die Madonna Luca Fancelli zu [Panofsky, Grabplastik, S. 100] und den demi-gisant des Papstes dem Sansovino-Schüler Tommaso di Pietro Boscoli [Panofsky, Grabplastik, S. 99], wohingegen Buchowiecki dafür den Namen Giovanni di Sandro Fancelli nennt [Buchowiecki, Bd. 3, S. 574]
Satzinger nennt für die Ausführung des Wappens nach Michelangelos Entwurf Battista di Pietra Santa und führt die Quellen auf [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 203]

1505: in Auftrag gegeben [Panofsky, Grabplastik, S. 97; Kempers, Metamorphosen, S. 56f.] Eine sichere Rekonstruktion über das erste Projekt von 1505 ist bis heute nicht möglich. Nach den Michelangelobiographen Vasari und Condivi soll das Grabmal im ersten Plan angeblich entworfen worden sein als freistehendes Mausoleum mit beträchtlichen Abmessungen, über vierzig Figuren und fünfjähriger Arbeitszeit. Diese Rekonstruktion bietet aber immer wieder Anlass zur Diskussion [zwei gegensätzliche Positionen: Bredekamp, Juliusgrab; Kempers, Metamorphosen].
1506-01: Einrichtung des Ateliers in Rom, hinter S. Caterina alle Cavallerotte [Buchowiecki, Bd. 3, S. 570]
1506-04-16: Flucht Michelangelos aus Rom und damit erste Unterbrechung der Arbeit [Buchowiecki, Bd. 3, S. 570]
1511-10-03: Wiederaufnahme der Arbeit am Grabmal [Buchowiecki, Bd. 3, S. 571]
1513-02-20: Tod Julius' II. [HC, Bd. 3, S. 9]
1513-05-06: nachdem sich der Plan, das Grabmal in S. Peter zu platzieren als undurchführbar erwiesen zweiter Vertrag mit den Testamentsvollstreckern, mit Kardinal Leonardo Grosso della Rovere und Kardinal Leonardo Pucci; Entwurf, worin Monument umgewandelt in wandgebundenen Aufbau und mit einer Schmalseite an die Wand gestellt, Anzahl der Figuren auf 28 festgelegt und Arbeitszeit auf sieben Jahre, dieses zweite Projekt weitaus besser durch Quellen dokumentiert als das erste [Panofsky, Grabplastik, S. 99; Kempers, Metamorphosen, S. 57f.]
1513: Einrichtung des Ateliers in einem Hause des Macel de' Corvi, Aufnahme von Steinmetzen, die sämtlich aus Florenz [Buchowiecki, Bd. 3, S. 571]
1513 bis 1515: Arbeit am Moses und an den beiden heute im Louvre befindlichen Gefangenen [Buchowiecki, Bd. 3, S. 571]
1515-08: erneuter Stillstand der Arbeiten u.a. auch wegen des für die Weiterarbeit fehlenden Marmors [Buchowiecki, Bd. 3, S. 571f.]
1516-07-08: dritter Kontrakt und dritter Entwurf, in dem Ausladung des Grabmals aus der Wand weiter reduziert von 6m auf 3m, Monument nun mit einer Längsseite an der Wand geplant, Anzahl der Figuren weiter reduziert auf 22 und Arbeitszeit von neun Jahren vereinbart [Panofsky, Grabplastik, S. 99; Buchowiecki, Bd. 3, S. 572]
1516 bis 1520: Projekt immer wieder unterbrochen wegen der Arbeiten Michelangelos an der Fassade von S. Lorenzo in Florenz, obwohl dieser im Vertrag verpflichtet, dass keine Annahme weiterer Aufträge [Buchowiecki, Bd. 3, S. 572]
1518: noch keine einzige Figur vollendet, Entstehung des Erdgeschosses des heutigen Aufbaus in S. Pietro in Vincoli [Buchowiecki, Bd. 3, S. 572]
1519: vier große Figuren in Arbeit in Florenz, die später von Michelangelos Neffen Lionardo dem Herzog Cosimo geschenkt und heute in der Akademie in Florenz [Buchowiecki, Bd. 3, S. 572]
1520 bis 1534: wenn überhaupt, nur schleppender Vorangang der Arbeiten, da Michelangelo 1520 bis 1534 mit der Medici-Kapelle in S. Lorenzo in Florenz und 1524 bis 1534 mit der Planung und dem Bau der Biblioteca Laurenziana beschäftigt [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 189; Buchowiecki, Bd. 3, S. 572]
1526-10-26: vierter Entwurf nach Rom gesandt, hervorgegangen aus einem von Clemens VII. vermittelten Kompromiss zwischen den aufgebrachten della-Rovere Erben und Michelangelo, der jedoch nicht angenommen und auch nicht weiter bekannt [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 189; Buchowiecki, Bd. 3, S. 573]; in der Korrespondenz des Jahres 1525 mehrmals die Grabmäler Pauls II., Pius II. und Pius III. als Beispiele erwähnt, woher anzunehmen, dass dieser Entwurf nun auf ein Wandgrabmal abzielte [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 189]
1530 bis 1531: nach wahrscheinlicher Unterbrechung wegen des Krieges der Liga gegen Karl V. und der damit verbundenen Belagerung Florenz' bis 1530-08 [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 189] neue Verhandlungen mit den Erben Julius' II., worin die Aufstellung im Querhaus von S. Pietro in Vincoli ernsthaft erwogen [Buchowiecki, Bd. 3, S. 573]
1531-06-26: erklärt sich Michelangelo bereit, die Zeichnungen, Modelle und begonnenen Marmorblöcke auszuliefern, lehnt aber die Oberleitung der Ausführung ab [Buchowiecki, Bd. 3, S. 573]
1532-04-29: Vierter Vertrag aufgrund des fünften Entwurfs, worin Monument endgültig zum Wandgrabmal reduziert, Arbeitszeit von drei Jahren festgelegt und Verpflichtung Michelangelos, von den begonnenen Figuren sechs eigenhändig zu vollenden [Panofsky, Grabplastik, S. 99; Buchowiecki, Bd. 3, S. 574]; dabei auch über mögliche Standorte verhandelt und nach Besichtigungen durch Michelangelo die zweite der den Rovere verbundenen Kirchen, S. Pietro in Vincoli, in Betracht gezogen [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 190f.]; zu diesem Zeitpunkt sollte das Grabmal offenbar auch an der dem heutigen Monument gegenüberliegenden Querhauswand aufgestellt werden [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 191]
1533-06: im rechten Querhaus von S. Pietro in Vincoli Platz geschaffen für die Aufstellung des Grabmals (Altar der Kettenreliquien des Hl. Petrus abgetragen und als Hochaltar wieder aufgestellt) [Buchowiecki, Bd. 3, S. 574]
1533-08: Neuanlage der gesamten südlichen Querhauswand, die Michelangelo hatte durchbrechen lassen, um sie in Verbindung mit dem Grabmal völlig neu zu gestalten, fertiggestellt [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 196]
nach 1533-11: scheinbar schon Aufbau des heutigen Untergeschosses, in dem die bereits 1513 und 1514 gefertigten bauplastischen Teile mit einigen Ergänzungen zu einem vollständigen Geschoss zusammengesetzt [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 197f.; Satzinger leitet dies über die vorspringenden Hermen her, die offenbar an einem 1537-06 fertiggestellten Lesepult für das neue Chorgestühl der Klosterkirche S. Pietro in Perugia rezipiert.]
1536 bis 1541: Arbeit Michelangelos am Jüngsten Gericht in der Sixtinischen Kapelle [Buchowiecki, Bd. 3, S. 574]; 1536-11-17: Freistellung Michelangelos durch Paul III. bis zur Fertigstellung des Freskos [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 199]
1537: Ausführung der Madonna durch Giovanni di Sandro Fancelli (genannt Schereno da Settignano) [Buchowiecki, Bd. 3, S. 574]
1538: Michelangelo für die Dauer der Arbeiten am Jüngsten Gericht freigestellt durch Guidobaldo della Rovere [Buchowiecki, Bd. 3, S. 574]
1542 bis 1545: Grabmal in S. Pietro in Vincoli errichtet [Panofsky, Grabplastik, S. 99]
1542-02-27: Vertrag mit Raffaello da Montelupo, in dem drei von Michelangelo bossierte Figuren, die Madonna, den Propheten und die Sibylle, an diesen zur Fertigstellung vergeben [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 199]; auch die neu geplanten Figuren der Lea und Rahel ursprünglich für ihn vorgesehen [Buchowiecki, Bd. 3, S. 574]
1542-07-20: Eliminierung der beiden heute im Louvre befindlichen Gefangenen aus dem Gesamtkonzept, Bitte an den Papst, diese durch zwei andere Bildwerke ersetzen zu dürfen, dabei von zwei neuen Figuren der Vita activa und der Vita contemplativa die Rede, die schon begonnen und so weit fortgeschritten, dass leicht von Montelupo oder einem Dritten zu vollenden [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 200]
1542-08-20: fünfter Vertrag, für den Michelangelo nur den Moses liefert [Buchowiecki, Bd. 3, S. 575]
1544: gegen Ende des Jahres Aufbau der Architektur für das Grabmal abgeschlossen [Buchowiecki, Bd. 3, S. 575]
1545-01: Aufstellung der Madonna durch Montelupo, etwas später Aufstellung der Sibylle und des Propheten [Buchowiecki, Bd. 3, S. 575]
1545-02: Aufstellung der Figuren Michelangelos [Buchowiecki, Bd. 3, S. 575]


Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Sonderform: abgewandelter, nach oben geöffneter Triumphbogen mit komplett offener Mittelachse

Grabmalsgrösse:
Höhe der Rundnischen ohne Profilplinthe: 279,5 cm Höhe der Rachel: 197 cm Höhe der Leah: 209 cm

Grablege des Leichnams:
Chorkapelle Sixtus' IV. an St. Peter seit 1926 gemeinsam mit Sixtus IV. und den Kardinälen Galeotto della Rovere und Fazio Santoro unter dem Bogen zwischen der Petronillakapelle und der Tribuna von St. Peter beigesetzt, dort heute kleine neue Grabplatte

Kenotaph (ursprünglich):
ja

Sarkophag:
sehr flacher Gurtsarkophag mit geschwungenen Stützen ohne weitere Dekoration, der jedoch mehr einer Kline entspricht als einem Sarkophag

Wappen und Heraldik:
in der Mitte oberhalb des verkröpften oberen Gesimses ein Papstwappen des Verstorbenen; Wappenschild mit dem Familienwappen der della Rovere, der Eiche; Schild bekrönt von Tiara und den Petrischlüsseln

Inschrift:
-

Julius II, Grabmal S. Pietro in Vincoli, Grabplatte Gruft

Porträttypus:
Demigisant

Kleidung:
liturgisch

Kopfbedeckung:
Tiara

Weitere Beschreibung:
Demigisant ohne weitere Unterlage direkt auf den Sarkophag gestützt, Kopf den aus dem Mittelschiff kommenden Betrachtern zugewandt; Papstporträt im Vergleich zu den anderen Figuren eher klein, jedoch in lässiger, überlegener Körperhaltung mit herausforderndem, strengen Blick; bekleidet mit einfachem antikisierenden Gewand aus scheinbar feinem Stoff, der den Körper besonders an den Beinpartien deutlich hervortreten lässt; die Kasel ist wie ein Mantel um den Oberkörper gelegt, über der Brust verläuft das Band des Saumes des Fanone. Der liturgische Manipel ist um das linke Handgelenk gelegt.

Figürliche Darstellungen

Allegorien:
-

Putten:
-

Weitere Figuren:
Moses (unteres Register in der Mitte, mit den Gesetzestafeln und als Hörner geformten Lichtstrahlen auf der Stirn)
Rachel (unteres Register, linke Figurennische, das Haupt verhüllt zum Himmel betend)
Lea (unteres Register, rechte Figurennische, mit Siegerkranz in der linken Hand)
hl. Jungfrau mit Kind (oberes Register Mitte, hintere Wandnische über dem Sarkophag)
Sibylle (oben links)
Prophet (oben rechts)

Szenische Darstellungen:
-

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
gesamt

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
gesamt

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Papststatue:
Marmor (weiss)

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
weitere Figuren: Panofsky, Grabplastik, S. 100
Grablege des Leichnams: Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 222; Buchowiecki, Bd. 3, S. 579
Grabmalsgrösse: Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 212

Veränderung:
ja

Datum: 1. 1700-00-00
Datum: 2. 1816-00-00

Anmerkungen zur Veränderung:
um 1700: Verglasung der Lichtöffnungen, d.h. der vier rechteckigen Fenster zum dahinter liegenden Mönchschor und der Lünette, mittlerweile lichtundurchlässig, wodurch die ursprünglichen Lichtverhälnisse stark beeinträchtigt [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 205f.]

1816: Moses-Figur der klassizistischen Ästhetik einer sich möglichst frei entfaltenden Statue gemäß von den Mitgliedern der Accademia di San Luca erhöht und nach vorn verschoben, wodurch die Balance der Figuren zueinander verändert und der Moses nicht mehr unabhängig postiert, sondern einerseits in das architektonische System des Grabmals eingefügt und andererseits der architektonisch-skulpturale Gesamtentwurf gestört [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 217f.]

Verlegung:
nein

Anmerkungen zur Verlegung:
-

Zerstörung:
nein

Anmerkungen zur Zerstörung:
-

Ergänzende Angaben:
Zur Rezeptionsgeschichte des Grabmales und seiner Entwürfe siehe den Aufsatz von Georg Satzinger, der der in der Michelangelo-Forschung häufig zu findenden Geringschätzung des letztendlich ausgeführten Grabmales (wobei das Grabmal meist nur für eine Reduktion und Zusammenstückelung der vorherigen Planungen gehalten wird) die durchaus weitreichende Wertschätzung durch die Zeitgenossen entgegensetzt [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 177-186] und das heute in S. Pietro in Vincoli befindliche Monument durch das Nachvollziehen von Michelangelos konzeptioneller Autorschaft für alle in den Quellen genannten Teile des Grabmales einer neuen Beachtung als eigenständigem, vollwertigem Projekt zuführt und die Einheitlichkeit des Gesamtkonzeptes als ernstzunehmen betont [Satzinger, Grabmal Julius' II., S. 203; zu Michelangelos besonderer Lichtregie dabei: S. 205-209 und zur wirkungssteigernden Disponierung der alten und neuen Bauteile: S. 210ff. ].

Quellen:
kein Eintrag

Literatur:
Borgolte, Michael: Petrusnachfolge und Kaiserimitation. Die Grablegen der Päpste, ihre Genese und Traditionsbildung. Göttingen 1989 [Borgolte]

Bredekamp, Horst: Ende (1545) und Anfang (1505) von Michelangelos Juliusgrab. Frei- oder Wandgrab? In: Totenkult und Wille zur Macht. Die unruhigen Ruhestätten der Päpste in St. Peter. Hg.: Horst Bredekamp und Volker Reinhardt, Darmstadt 2004 [Bredekamp, Juliusgrab]

Bredekamp, Horst: Grabmäler der Renaissancepäpste: Die Kunst der Nachwelt. In: Hochrenaissance im Vatikan. Kunst und Kultur im Rom der Päpste (1503-1534). Ausst.Kat., Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Ostfildern-Ruit 1998, S. 259-267 [Bredekamp, Renaissancepäpste]

Buchowiecki, Walther: Handbuch der Kirchen Roms. Der römische Sakralbau in Geschichte und Kunst der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart. 4 Bde. (Bd. 4 verf. von Brigitte Kuhn-Forte), Wien 1967-1997, hier Bd. 3, S. 569-579 [Buchowiecki]

Echinger-Maurach, Claudia: Studien zu Michelangelos Juliusgrabmal. 2 Bde., Hildesheim/ Zürich/ New York 1991 [Echinger-Maurach, Juliusgrabmal]

Einem, Herbert von: Michelangelo. London 1973 (1. Auflage 1959) [Einem, Michelangelo]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff., hier Bd. 3, S. 9 [HC]

Kempers, Bram: Die Erfindung eines Monuments. Michelangelo und die Metamorphosen des Juliusgrabmals. In: Totenkult und Wille zur Macht. Die unruhigen Ruhestätten der Päpste in St. Peter. Hrsg.: Horst Bredekamp und Volker Reinhardt, Darmstadt 2004 [Kempers, Metamorphosen]

Panofsky, Erwin: Grabplastik. Vier Vorlesungen über ihren Bedeutungswandel von Alt-Ägypten bis Bernini. Hg. von Horst W. Janson, Köln 1964, S. 97-100 [Panofsky, Grabplastik]

Satzinger, Georg: Michelangelos Grabmal Julius’ II. in S. Pietro in Vincoli. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte 64 (2001), S. 177-222 [Satzinger, Grabmal Julius' II.]

Tolnay, Charles de: Michelangelo IV. The Tomb of Julius II. Princeton 1954 [Tolnay, Michelangelo]


Literatur-Gesamtverzeichnis