Paul IV. Carafa   † 1559-08-18
Paul IV. Carafa
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Status: in Bearbeitung
Paul IV., Grabmal S. Maria sopra Minerva, Detail Paul IV., Wappen Carafa Paul IV., Grabmal S. Maria sopra Minerva, Gesamtansicht Paul IV., Grabmal S. Maria sopra Minerva, Fides Paul IV., Grabmal S. Maria sopra Minerva, Religio
Paul IV., Grabmal S. Maria sopra Minerva, Gesamtansicht Paul IV., Zeichnung Grabmal (Giulio Romano)

Papstname:
Paul IV.

Familienname, Vorname:
Carafa, Gian Pietro

Todesdatum:
1559-08-18

Pontifikat:
1555-1559

Begräbniszeremoniell:
1559-08-19: Exequien und Beisetzung in provisorischem Grab in St. Peter nahe dem Grabmal Innozenz VIII. Der Leichnam wurde so tief wie möglich in der Erde versenkt und dem Grabmal eine Wache beigegeben. Das verputzte Ziegelgrab wurde von Dionisio da Mendrisio geschaffen.
1566-10-02: Translatio nach S. Maria sopra Minerva, Cappella di S. Tommaso d'Aquino (Familienkapelle)

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
S. Maria sopra Minerva

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up Santa_Maria_sopra_Minerva

Standort des Grabmals (heute):
Kapelle

Genauer Standort (heute):
Rechtes Querhaus, Kapelle an ostlicher Stirnwand, Cappella Carafa (Cappella di S. Tommaso d'Aquino), linke Wand

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Kapelle

Genauer Standort (ursprünglich):
Rechtes Querhaus, Kapelle an ostlicher Stirnwand, Cappella Carafa (Cappella di S. Tommaso d'Aquino), linke Wand

Familienkapelle:
ja

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Angaben zur Person: HC, Bd. III, S.
Begräbniszeremoniell: Büchel, S. 123, 134
Angaben zum provisorischen Grabmal: Montini, S. 327, Borgolte, S. 302

Auftraggeber:
Pius V. Ghisleri

Kosten:
3000 scudi (Gesamtkosten) - 600 scudi (Papststatue) - 600 scudi (Fides und Religio) - 1800 scudi (übrige Steinmetzarbeiten)

Künstler:
Ligorio, Pirro (Entwurf)
- Cassignola, Giacomo (Papststatue)
- Porta, Tommaso della (Fides, Religio)
- Como, Giovanni Pietro Annone di und Montefiascone, Rocco di (übrige Steinmetzarbeiten)

Beginn:
nach Tod des Papstes

Ausführung:
von: 1566-04-09
bis: 1566-10-02

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Alle Angaben nach: Büchel, S. 132f.

Daten der Ausführung ergeben sich aus dem Vertragsabschluss am 1566-04-09 und der Translatio des Leichnams von St. Peter in das neue Grabmonument am 1566-10-02. Die schnelle Ausführung (sechs Monate) war vertraglich gefordert, bei Überschreitung der Frist drohte eine Geldstrafe. [Büchel, S. 132, 134]

Die Kosten für die Arbeiten am Grabmal trug die apostolische Kammer, die auch kostenlos das Rohmaterial zur Verfügung stellte, das sie aus antiken Ruinen bezog. [Büchel, S. 132f.]

Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Ädikulatypus

Grabmalsgrösse:
kein Eintrag

Grablege des Leichnams:
Boden der Kapelle

Kenotaph (ursprünglich):
nein

Sarkophag:
Gurtsarkophag mit antikisierenden Ornamenten, die Stützen als Sphingen ausgebildet, Deckel mit Voluten

Wappen und Heraldik:
-

Inschrift:
JESV . CHRISTO . SPEI . ET . VITAE . FIDELIVM .
PAVLO . IV . CARRAFAE . PONTIFICI . MAXIMO .
ELOQVENTIA . DOCTRINA . SINGOLARI .
INNOCENTIA . LIBERALITATE . ANIMI . MAGNITVDINE . PRAESTANTE .
SCELERVM . VINDICI . INTEGERRIMO .
CATHOLICAE . FIDEI . ACERRIMO . PROPVGNATORI .
PIVS . V . PONTIFEX . MAXIMVS .
GRATI . ET . PII . ANIMI . MONVMENTVM .
POSVIT .
VIXIT . ANNO D . LXXXII . MENSES . I . DIES . XX . OBIIT . MDLIX .
XVIIII . KAL . SEPT . PONT . SVI . ANNO . V.
[Zigarelli, S. 126]

"Jesus Christus, der Hoffnung und dem Leben der Gläubigen. Paul dem Vierten Caraffa, dem Pontifex Maximus, dem durch Beredsamkeit, Gelehrsamkeit, Weisheit Einzigen, durch Unschuld, Freigebigkeit und Seelengröße Herrlichen, dem unerbittlichen Scharfrichter der Frevel, dem eifrigsten Vorkämpfer des katholischen Glaubens setzte dies Denkmal der Dankbarkeit und der Frömmigkeit Pius V. Er lebte 83 Jahre, 1 Monat, 20 Tage und starb 1559, am 14. August, im fünften Jahr seines Pontifikats."
[Büchel, S. 134]

Porträttypus:
Ehrenstatue (sitzend)

Kleidung:
liturgisch

Kopfbedeckung:
Tiara

Weitere Beschreibung:
Über einem Sarkophag im Zentrum des Grabmonuments thronende Ehrenstatue mit päpstlichen Insignien, die Rechte zum Segensgestus erhoben und in der Linken die Schlüssel Petri. Der linke Fuss ist leicht nach vorn gestellt und markiert die Mitte des darunterliegenden Sarkophags.
Kleidung: Pluviale, von einer mit einem großen Stein verzierten Brosche gehalten, darunter Stola, Albe, Untergewand.

Figürliche Darstellungen

Allegorien:
Fides und Spes (heute im Sakristeikorridor, vormals links und rechts auf dem Tympanon)

Putten:
-

Weitere Figuren:
kein Eintrag

Szenische Darstellungen:
-

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
Köpfe der bekränzten Hermen (Seiten unterhalb des Giebels); Fides und Religio (heute im Sakristeikorridor, ursprünglich auf den beiden Schrägen des Giebels); Gesicht und Untergewand der Papststatue

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
Tiara und Pluviale der Ehrenstate des Papstes

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
kein Eintrag

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
Viktorien (Seiten unterhalb des Giebels); alle architektonischen Elemente des Giebels, Palmettenfries, Rahmen der Ehrenstatue, Säulenbasen, Säulenkapitelle)

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
braun, schwarz gefleckt: Säulenschäfte; fleischfarben, rot gemasert: marmorne Hinterlegung des Grabmals, Auskleidung der Nische, Giebelfeld; gelb: Sarkophag

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
kein Eintrag

Verschiedenes:
-

Material der Papststatue:
Buntmarmor

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
kein Eintrag

Veränderung:
ja

Anmerkungen zur Veränderung:
Die beiden ursprünglich auf den Schrägen des Dreiecksgiebels lagernden Tugendallegorien Fides und Religio wurden zu einem nicht bekannten Zeitpunkt entfernt und werden heute in der Sakristei aufbewahrt. [Büchel, S. 135; auch bei Montini, S. 327 ff. keine Datumsangabe zur Veränderung]

Verlegung:
kein Eintrag

Anmerkungen zur Verlegung:
kein Eintrag

Zerstörung:
kein Eintrag

Anmerkungen zur Zerstörung:
kein Eintrag

Ergänzende Angaben:
Paul IV. Caraffa hatte bereits zu Lebzeiten ein Wandgrab bei Guglielmo della Porta in Auftrag gegeben, das aufgrund der politischen Umstände bei und nach seinem Tod jedoch nie errichtet wurde [Büchel, S. 123].

Quellen:
kein Eintrag

Literatur:
Borgolte, Michael: Petrusnachfolge und Kaiserimitation. Die Grablegen der Päpste, ihre Genese und Traditionsbildung. Göttingen 1989 [Borgolte]

Büchel, Daniel: Das Grabmal Pauls IV. Caraffa. Zeugnis einer Geschichtsrevision. In: Horst Bredekamp/ Volker Reinhardt (Hg.): Totenkult und Wille zur Macht. Die unruhigen Ruhestätten der Päpste in St. Peter. Darmstadt 2004 [Büchel]

Gregorovius, Gegor: Die Grabdenkmäler der Päpste. Leipzig 1911, S. 72-74 [Gregorovius]

Miranda, Salvador: Carafa, Gian Pietro. In: The Cardinals of the Holy Roman Church. Hg. v. Salvador Miranda, Florida International University Library, Miami. Stand: 21.10.2007 < http://www.fiu.edu/~mirandas/bios1536.htm#Carafa > [Miranda, s.v]

Montini, Renzo Umberto: Le tombe dei papi. Rom 1957 [Montini]

Pastor, Ludwig von: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters, 16 Bde., Freiburg i.Br. 1925-1933, 5.-7. Aufl., hier Bd.6, S. 621-622 [Pastor]

Zigarelli, Daniello Maria: Biografie dei vescovi e arcivescovi della chiesa di Napoli con una descrizione del clero, della cattedrale, della basilica di s. Restituta e della cappella del tesoro di S. Gennaro. Napoli 1861 [Zigarelli]

Literatur-Gesamtverzeichnis