Clemens XI. Albani   † 1721-03-19
Clemens XI. Albani
Bearbeitet von: CB / FF / Anett Ladegast / LW
Status: in Bearbeitung
Clemens XI., Wappen Albani Clemens XI., Grabmal S. Pietro in Vaticano, Bodenplatte Clemens XI., Grabmal S. Pietro in Vaticano, Inschrift

Papstname:
Clemens XI.

Familienname, Vorname:
Albani, Giovanni Francesco

Todesdatum:
1721-03-19

Pontifikat:
1700 bis 1721

Begräbniszeremoniell:
kein Eintrag

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
S. Pietro in Vaticano

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up San_Pietro_in_Vaticano

Standort des Grabmals (heute):
Kapelle

Genauer Standort (heute):
dritte Kapelle links (Kanonikerchor / Cappella del Coro)

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Kapelle

Genauer Standort (ursprünglich):
dritte Kapelle links (Kanonikerchor / Cappella del Coro)

Familienkapelle:
nein

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum: HC, Bd. 5, S. 22

Auftraggeber:
kein Eintrag

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
kein Eintrag

Beginn:
vor Tod des Papstes

Art der Datierung:
quellenkundlich

Ausführung:
von: kein Eintrag
bis: kein Eintrag

Entwurfszeichnungen:
Bouchardon, Edme, Projekt für das Grabmal Clemens XI., 1728-1732, Rötel, Mainz, Landesmuseum; Bouchardon, Edme: Projekt für das Grabmal Clemens XI., Kohle und weiße Kreide, Rom, Palazzo Mancini

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Ausführung: Laut Inschrift vom Papst selbst zu Lebzeiten in Auftrag gegeben.

Entwurfszeichnung: Desmas, S. 175-176

Grabmalsart:
Bodenplatte

Grabmalstypus:
Wappenplatte mit Inschrift

Grabmalsgrösse:
kein Eintrag

Grablege des Leichnams:
Körper: S. Pietro in Vaticano; Eingeweide: SS. Vincenzo e Anastasio / Urbino, S. Francesco di Urbino

Kenotaph (ursprünglich):
nein

Sarkophag:
-

Wappen und Heraldik:
Die Inschriften flankierend: jeweils Papstinsignien in Tondi.

Einziger direkter Hinweis auf das Familienwappen des Papstes sind die achtzackigen Sterne der Inschriftenrahmung, welche auf die Albani-Heraldik verweisen.

Inschrift:
siehe Abbildung

"D(EO) O(PTIMO) M(AXIMO) / CLEMENS XI P(ONTIFEX) M(AXIMUS) / HUIUS SS. BASILICAE / OLIM VICARIUS / ET POSTEA CANONICUS / SIBI VIVENS PONI IUSSIT / OBIIT DIE XIX MARTII / ANNO SAL. MDCCXXI / AETATIS SUA LXXI / MENS. VII D. XXV / SEDIT IN PONTIFICATU / ANNOS VERO SUAE LXXI / MENS VII D. XXIV / ORATE PRO EO"
[zitiert nach Pinelli, Bd. 4, S. 554]

Clemens XI., Grabmal S. Pietro in Vaticano, Inschrift

Kein Porträt vorhanden

Keine figürlichen Darstellungen vorhanden

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
-

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
Rahmung der Platten

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
fleischfarben, schwarz, hell gemasert (verschiedene Rahmungen); gelb (Sterne)

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Papststatue:
-

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
Grablege des Leichnams: Moroni, Bd. 14, S. 67f; Montini, Tombe, S. 385

Grablege des Leichnams: Der Körper wurde zunächst in der Taufkapelle von S. Pietro beigesetzt und 1722 unter die nun fertigestellte Bodenplatte umgebettet. [Moroni, Bd. 14, S. 67f.]; in SS. Vincenzo e Anastasio ist die Beisetzung der Eingeweide zwar vermerkt, aber nur das Herz des Papstes wird dort aufbewahrt; der Rest befindet in Urbino, in der Kirche S. Francesco. Montini gibt nicht an, wann diese Trennung stattgefunden hat. [Montini, Tombe, S. 385] Praecordia nicht nur, wie üblich, in SS. Vincenzo e Anastasio, sondern auch in S. Francesco di Urbino, also in der Heimatstadt des Papstes [Borgolte, Petrusnachfolge, S. 319, Anm. 211].

Veränderung:
ja

Datum: 1. 1834-00-00

Anmerkungen zur Veränderung:
Veränderung: 1834 wurde die Erneuerung des Fußbodens abgeschlossen, welche das Grabmal mit einbezog. [Pinelli, Bd. 4, S. 554]

Verlegung:
nein

Anmerkungen zur Verlegung:
-

Zerstörung:
nein

Anmerkungen zur Zerstörung:
-

Ergänzende Angaben:
Die ausgeführte Bestattung entsprach den Wünschen des Papstes, welcher eine schlichte Bodenplatte wünschte, deren Inschrift er selbst bestimmte [Moroni Bd. 14, S. 67f.].

Zu den posthumen (nie ausgeführten) Planungen eines monumentalen Papstgrabmals durch den Nepoten des Papstes (s.o.) vgl. Martin, Grabmal Clemens' XI, 2007, der auch die Entwurfszeichnungen, die sich dem Projekt zuordnen lassen, ausführlich bespricht.
Für die nie ausgeführten Entwürfe war Kardinal Annibale Albani, der Neffe des Papstes, verantwortlich. Mit Entwürfen für ein Monumentalgrabmal am südöstlichen Langhauspfeiler zum Seitenschiff hin wurden folgende Künstler beauftragt: Cornacchini, Agostino; Cametti, Bernardino; Bracci, Pietro. [Martin, Grabmal Clemens' XI. S. 273ff.]

Desmas geht hingegen davon aus, dass der Künstler Bouchardon mit dem Projekt für ein Grabmal für Clemens XI. beauftragt worden war. [Desmas, S. 87-101] Sie beruft sich damit auf eine 1968 publizierte Zeichnung Bouchardons, datiert auf 1728-1732, Landesmuseum Mainz, die ein Grabmalsprojekt zeigt. [Desmas, S. 91-92] Ein weiterer Hinweis auf ein Grabmalsprojekt findet sich im Palazzo Mancini in Rom, wo unter dem Dach an einer der Wände eine Kohlezeichnung zu sehen ist, die mit dem Grabmalsprojekt für Clemens XI. in Verbindung gebracht wird. [Desmas, S. 92]

Kardinal Annibale Albani stiftet in seinem Testament dem Kapitel von S. Peter sc. 6.000 für Gedenkmessen Clemens XI.: "Item per ragione come sopra lascio al R[verendissi]mo capitolo di S. Pietro scudi sei mila per fondo, ad effetto di celebrare le solenni essequie della santa memoria di Clemente XI mio benefattore; e perchè spero che il Signor Cardinale Alessandro [Albani] a me sopravivendo, possa continuare anch'esso quest'atto di gratitudine al zio, voglio che intanto li sudetti scudi seimila si molitiplichino, affinche il fondo sia più copioso, e sicuro.” [ASR, A.C., vol. 1429, fol. 653r-663v, hier: fol. 655r]

Die Grabplatte ist in die Gestaltung des Kapellenbodens einbezogen, welcher 1834 erneuert wurde. Die seitlichen Tondi mit den Papstinsignien wurden 1829 von Giuseppe Valadier entworfen [Pinelli, Bd. 4, S. 554].

Quellen:
Archivio di Stato di Roma, Archivio Capitolineo [ASR, A. C.]

Literatur:
Borgolte, Michael: Petrusnachfolge und Kaiserimitation. Die Grablegen der Päpste, ihre Genese und Traditionsbildung. Göttingen 1989, S. 319, Anm. 211 [Borgolte, Petrusnachfolge]

Martin, Frank: Projekte für ein Grabmal Clemens' XI. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte 70 (2007), S. 271-280 [Martin, Grabmal Clemens XI.]

Montini, Roberto : Le tombe dei Papi. Rom 1957 [Montini]

Moroni, Gaetano: Dizionario di erudizione storico-ecclesiastica da S. Pietro sino ai nostri giorni. 109 Bde. Venezia 1839-1879 [Moroni]

Pinelli, Antonio (Hg.): La Basilica di San Pietro in Vaticano. 4 Bde., Modena 2000 (= Mirabilia Italiae; 10) [Pinelli]

Pastor, Ludwig von: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters, 16 Bde., Freiburg i.Br. 1925-1933, 5.-7. Aufl., hier Bd. 15, S. 387 [Pastor]

Desmas, Anne-Lise: Sous les toits du palais Mancini à Rome: un dessin nouvellement attribué d'Edme Bouchardon pour le tombeau de Clément XI Albani. In: Dessins de sculpteurs: troisièmes rencontres internationales du Salon du Dessin, 9 et 10 avril 2008 (= Société du Salon du Dessin), Hg. von Guilhem Scherf. Dijon 2008, S. 87-101, 175-177 [Desmas]

Literatur-Gesamtverzeichnis