Stephaneschi, Pietro   † 1417-10-30
Stephaneschi, Pietro
Bearbeitet von: PZ / AL
Status: in Bearbeitung
Pietro Stephaneschi, Grabmal S. Maria in Trastevere, Gesamtansicht Pietro Stephaneschi, Grabmal S. Maria in Trastevere, Gesamtansicht Pietro Stephaneschi, Grabmal S. Maria in Trastevere, Liegefigur Pietro Stephaneschi, Grabmal S. Maria in Trastevere, Inschrift Pietro Stephaneschi, Grabmal S. Maria in Trastevere, Wappen
Pietro Stephaneschi, Grabmal S. Maria in Trastevere, Bodenplatte Pietro Stephaneschi, Grabmal S. Maria in Trastevere, Wappen Pietro_Stephaneschi_Verlegungsinschrift_Detail S_Maria_in_Trastevere_Stephaneschi_Pietro_Standort

Kardinalsname, Vorname:
Stephaneschi, Pietro

Todesdatum:
1417-10-30

Kreationspontifikat:
kein Eintrag

Kreationsdatum:
1405-06-12

Begräbniszeremoniell:
kein Eintrag

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
S. Maria in Trastevere

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up Santa_Maria_in_Trastevere

Standort des Grabmals (heute):
Querhaus

Genauer Standort (heute):
linkes Querhaus, Südwand

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Querhaus

Genauer Standort (ursprünglich):
linkes Querhaus, Westwand

Familienkapelle:
nein

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum/ Kreationsdatum: HC, Bd. 1, S. 26
Kreationspontifikat: Innozenz VII. [HC, Bd. 1, S. 26]
Standort (ursprünglich): Garms, Monumentalgräber, S. 128
Nach einem Visitationsbericht von 1580 befand sich das Grabmal am Altar des Hl. Petrus: "Juxta altare S. Petri in muro est sepulchrum marmoreum qm. Cardinalis de Stephaneschis Romani, qui obiit anno Dni 1419." Mit der Errichtung der Cappella Altemps ab 1583 durch Martino Longhi wird das Grabmal an seinen heutigen Standort verlegt. [Garms, Monumentalgräber, S. 128]

Auftraggeber:
kein Eintrag

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
Maestro Paolo (da Gualdo)

Art der Zuschreibung:
quellenkundlich

Beginn:
nach Tod des Kardinals

Art der Datierung:
stilistisch

Ausführung:
von: 1417-00-00
bis: kein Eintrag

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Künstler: Inschrift "[...] MAGISTER PAVLVS FECIT HOC OPVS."
Der Künstler ist in der Inschrift abschließend als Maestro Paolo erwähnt. Der Meister kann mit weiteren römischen Grabmälern in Verbindung gebracht werden [Garms, Monumentalgräber, S. 128]. Wenn auch der Gisant stilistisch eher noch dem auslaufenden 13. Jahrhundert zuzrechnen ist, so sind Details sehr gut mit dem Gisant des Kardinal Uguccioni († 1412) zu vergleichen [Garms, Monumentalgräber, S. 129], eine Datierung unmittelbar nach 1417 ist folglich nicht auszuschließen.

Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Sonderform: Konsolengrabmal mit rechteckiger Wandnische (ursprünglich wohl mit hohem Giebel)

Grabmalsgrösse:
Höhe des Grabmals (heutiger Zustand): 270 cm Breite des Grabmals: 268 cm Tiefe: 48 cm Länge (der Bodenplatte): 212cm; Breite (der Bodenplatte): 78cm

Grablege des Leichnams:
Zu Füßen des Grabmonuments befindet sich noch heute die Bodenplatte [siehe Abbildung].

Kenotaph (ursprünglich):
nein

Sarkophag:
Tumbensarkophag; die Front ist durch gedrehte Säulchen dreigeteilt: im zentralen Feld eine Inschrift, die von Wappen in den seitlichen Feldern flankiert werden

Wappen und Heraldik:
auf Sarkophag die Inschrift flankierend und über dem Monument an der Wand: Familienwappen: drei rote Querbalken auf weißem Grund, auf diesem absteigend je drei, dann zwei, dann eine rote Mondsichel

Wappenschild bekrönt von rotem Kardinalshut; Anzahl der Quasten zu beiden Seiten des Wappenschildes (untere Reihe): acht

Inschrift:
"CVI SVA PRO MERITIS RADIANTEM FRONTE GALERVM ׀
CARDINEVM TRIBVIT VIRTVS ETATE VIRENTI ׀
ASPICE CVM LACRIMIS LECTOR QVO MARMORE CLAVSVM ׀
IMPIA MORS RAPVIT FORMAM NATVRA NITENTEM ׀
ANGELICAM DEDERAT SAPIENS ET DOCTVS IN OMNI ׀
PREFVIT ELOQVIO TITVLVM CVI SANCTE DEDISTI ׀
ANGELE PETRVS ERAT NOMEN STAT LINEA PRIMA ׀
DE STEPHANESCIS MATERNO CARDINE NATVS ׀
FVLSIT AB HANIBALE TAM LONGI TRAMITIS EVO ׀
OSSA TERIT TELLVS ANIME STET GLORIA CELO ׀"
[nach Garms, Monumentalgräber, S. 126]

"Cui tua meritis radiantem galerum
Cardineum tribuit virtus, ætate virenti
Aspice cum lacrymis lector, quo marmore clausum
Impia mors rapuit formam natura nitentem
Angelicam dederat sapiens, & doctus in omni
Præfuit eloquio, titulum cui sancte dedisti
Angele Petrus erat, nomen stat linea prima;
De Stefanescis materno cardine natus;
Fulsit ab Hannibale tam longi tramitis ævo
Ossa terit tellus, animæ stat gloria Coelo.

OBIIT ANNO DOM. MCCCCXVII. MENSIS
OCTVBER. A DI. VLTIMO
MAGISTER PAVLVS FECIT HOC OPVS."
[nach Ciaconius, Bd. 2, S. 724]

Übersetzung der Inschrift:
"Für (seine) Verdienste verlieh seine Tätigkeit ihm in jugentlichen Alter den Kardinalshut, der auf seiner Stirne glänzte. Sieh, Leser, mit Tränen auf den, der in diesem Marmor verschlossen ist! Der ruchlose Tod raffte ihn dahin. Die Natur hatte ihm strahlende, engelsgleiche Schönheit gegeben. Weise und gelehrt ragte er in der Redekunst hervor. Du, heiliger (Erz)engel, gabst ihm den (Kardinals)titel. Er war Petrus. Sein Name ist von höchtem Rang: Stephaneschi; in seiner Abstammung mütterlicherseits erstrahlte er als Nachfolger Hannibals nach so langer Zeit. Die Gebeine zermahlt die Erde, der Seele möge die Herrlichkeit im Himmel zuteil werden. Er starb im Jahre des Herren 1417, am letzten Tag des Oktober. Meister Paulus schuf dieses Werk."
[nach Garms, Monumentalgräber, S. 126]

Pietro Stephaneschi, Grabmal S. Maria in Trastevere, Inschrift

Pietro_Stephaneschi_Verlegungsinschrift_Detail

Porträttypus:
Liegefigur

Kleidung:
liturgisch

Kopfbedeckung:
Mitra

Weitere Beschreibung:
Die Liegefigur, mit dem Kopf auf zwei kissen gelagert, ist dem Betrachter leicht entgegengekippt, die Hände sind auf dem Bauch gekreuzt.

Keine figürlichen Darstellungen vorhanden

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
Gisant

Marmor (gefasst):
rot gefaßt: Gewandsäume

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
gesamte Architektur

Marmor (gefasst):
rot gefaßt: Wappen

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
Cosmatenarbeit: Architrav des oberen Gebälks

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
Grabmalsgröße: Garms, Monumentalgräber, S. 126

Grabmalstypus: Zum spätmittelalterlichen Typus des Konsolengrabmals vgl. auch das Kardinalsgrabmal des Francesco Landi († 1427) in S. Maria Maggiore.
Ursprünglich ist ein hoher Giebel zu vermuten, vergleichbar z.B. mit dem Kardinalsgrabmal von Ardicinio della Porta († 1434), ursprünglich in Alt-St. Peter, und von Francesco Landi († 1427) in S. Maria Maggiore [vgl. Garms, Monumentalgräber, S. 163 bzw. 89]. Poeschke und später auch Roser verweisen zudem auf die äußeren Tabernakel von Orsanmichele in Florenz [Poeschke, Skulptur, S. 176-177, Roser, St. Peter, S. 215].



Veränderung:
ja

Datum: 1. 1584-00-00

Anmerkungen zur Veränderung:
Bei der Verlegung des Grabmals (s.u.) wird vermutlich das heutige, horizontale Gebälk über den Säulchen eingesetzt. Ursprünglich ist ein hoher Giebel zu vermuten, vergleichbar z.B. mit dem Kardinalsgrabmal von Ardicinio della Porta († 1434), ursprünglich in Alt-St. Peter [Garms, Monumentalgräber, S. 163].

Verlegung:
ja

Datum: 1. 1584-00-00

Anmerkungen zur Verlegung:
Der ursprüngliche Standort wird noch 1580 in einem Visitationsbericht angegeben. Danch befand sich das Grabmal am Altar des Hl. Petrus: "Juxta altare S. Petri in muro est sepulchrum marmoreum qm. Cardinalis de Stephaneschis Romani, qui obiit anno Dni 1419." [Garms, Monumentalgräber, S. 128]. Mit der Errichtung der Cappella Altemps ab 1583 durch Martino Longhi wird das Grabmal an seinen heutigen Standort verlegt. Dies bestätigt die Stiftungsinschrift des Sakramentsaltars (siehe Abb.) zur neuordung dieser Anlage mit den Grabmälern des Kardinals Stephaneschi auf der linken und dem des Kardinals Alencon mit der Angabe 1584.

Zerstörung:
nein

Anmerkungen zur Zerstörung:
-

Ergänzende Angaben:
für weitere Informationen siehe auch: Paschini, La riforma

Eintrag des Grabmals bei Forcella Bd. 2, S. 342, Nr. 1048.

Quellen:
kein Eintrag

Literatur:
Ciaconius, Alphonsus [Chacon, Alonso]: Vitae et res gestae Pontificum Romanorum et S.R.E. Cardinalium [...] ab August. Oldoino S.J. recognitae. 4 Bde. Roma 1677, S. 724 [Ciaconius]

Forcella, Vincenzo: Iscrizioni delle chiese e d'altri edificii di Roma dal secolo XI fino ai giorni nostri. 13 Bde., Rom 1869-1884, Bd. 2, S. 342, Nr. 1048 [Forcella]

Garms, Jörg; Sommerlechner, Andrea; Telesko, Werner (Hg.): Die mittelalterlichen Grabmäler in Rom und in Latium vom 13. bis zum 15. Jahrhundert. Bd. 2: Die Monumentalgräber. Wien 1994 [Garms, Grabmäler]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff. [HC]

Paschini, Pio: La riforma del seppellire nelle chiese nel secolo XVI. In: La scuola cattolica 50 (1922), S. 179-200 [Paschini, La riforma]

Poeschke, Joachim: Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 2, Gotik, München 2000 [Poeschke, Skulptur]

Roser, Hannes: St. Peter in Rom im 15. Jahrhundert. Studien zu Architektur und skulpturaler Ausstattung. München 2005 [Roser, St. Peter]

Literatur-Gesamtverzeichnis