Schaumberg, Peter von   † 1469-04-12
Schaumberg, Peter von
Bearbeitet von: FF / AL
Status: in Bearbeitung
Peter von Schaumberg, Grabmal Kathedrale Unsere Liebe Frau, Kenotaph

Kardinalsname, Vorname:
Schaumberg, Peter von

Todesdatum:
1469-04-12

Kreationspontifikat:
Eugen IV. Condulmer

Kreationsdatum:
1439-12-18

Begräbniszeremoniell:
Peter von Schaumberg starb in seinem Schloss in Dillingen. Sein Leichnam wurde nach Augsburg überführt und in der St. Vitalis und St. Martinskapelle des Domes (heutige Augustinuskapelle) beigesetzt. Am 30. Mai 1469 wurden in Rom in Anwesenheit des Papstes die Exequien zelebriert.

Ort (Stadt, Region, Land):
Augsburg, Bayern, Deutschland

Kirche:
Unsere Liebe Frau (Kathedrale)

Standort der Kirche (Karte):
kein Eintrag

Standort des Grabmals (heute):
Kapelle

Genauer Standort (heute):
Sts. Martin und Vitalis-Kapelle, heutige Augustinuskapelle, linke Seite

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Kapelle

Genauer Standort (ursprünglich):
Sts. Martin und Vitalis-Kapelle, heutige Augustinuskapelle, linke Seite

Familienkapelle:
nein

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum / Kreationsdatum / Kreationspontifikat: HC, Bd. 2, S.8

Begräbniszeremoniell: Miranda, s.v.

Auftraggeber:
Schaumburg, Peter von (Kardinal, Eigenstiftung)

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
kein Eintrag

Beginn:
vor Tod des Kardinals

Art der Datierung:
quellenkundlich

Art der Datierung:
stilistisch

Ausführung:
von: kein Eintrag
bis: 1467-00-00

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Auftraggeber / Entstehung: Chevalley, Dom, S. 291f.

Ausführung bis: nach einer Chronik von Burkhard Zink wurde das Grabmal 1467 beendet [Chevalley, Dom, S. 290]

Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Sonderform: in Nische eingestellte Tumba mit Bodenplatte und Gedenktafel

Grabmalsgrösse:
Unterbau der Tumba - Höhe: 60 cm; Grabplatte - Länge: 246 cm / Breite: 101 cm / Höhe: 30 cm; Bodenplatte - Gesamtlänge: 246 cm / Gesamtbreite: 101 cm; Maße des Bronzeeinsatzes - Länge: 101 cm / Breite: 72 cm; Gedenkstein - Länge: 126 cm / Breite: 90

Grablege des Leichnams:
-

Kenotaph (ursprünglich):
nein

Sarkophag:
schlicht aufgemauerte und verputzte Tumba mit prächtiger Deckplatte

Wappen und Heraldik:
- auf dem Kissen den Kopf des Verstorbenen flankierend: Wappen des Hochstifts und Kadinalswappen mit Familienwappen des Kardinals

- zu Füßen des Kardinals: weitere Wappen mit Helmziehern

- auf der Bronzetafel der Bodenplatte: Kardinalswappen, in den Zwickeln oben jeweils die Wappen des Hochstifts, unten Turnierhelme

Inschrift:
Inschrift an der Stirnseite der Tumba in gotischer Minuskel:
"anno . d(omi)ni . m . cccc . lxix . xii . me(n) / sis . prilis . obyt . revere(n)dis / sim(us) . i(n) chr(ist)o . pr(esbyter) . et . d(omi)n(u)s . d(omi)n(u)s . petrus . de / Schawenberg . ff (felicissimus?) . sancti . vitalis . sa / crosancte . Rom(an)e ecc(les)ie - cardinal(is) . et ep(iscopu)s . aug(ustanus) . cui(us) . a(n)i(m)a . req(ui)escat . i(n) - p(ace)"
[zitiert nach Chevalley, Dom, S. 290]

Inschrift auf der Bodenplatte in gotischer Minuskel:
"Petrus . eram . schawenbe / rg . quonda(m) . de stripe . creat(us) . / rubra . capella . tuli . que . / michi . roma . dedit . / Cardineus . titulos . sanc / ti . vitalis . habebam . / Vindelivam . rexi . pres / ul . hic. ecclesiam . / presedi . qu(in)q(qu)e . per . annos . / quarter . sedule . denos . / Arcem . bis . q(ue) . novem . / cardinis . et . tenui . 1469"
(Einst war ich Peter, aus dem Geschlecht Schaumburg hervorgegangen, und trug einen roten KAdinalshut, den mir Rom verliehen hatte. Ich hatte den Titel des Kardinals von st. Vitalis inne und stand hier als Bischof 5 und 4 x 10 Jahre lang der augsburger Kirche vor und nahm 2 x 9 Jahre lang den Rang eines Kardinals ein")
Die Angabe des Todesjahrs 1469 ist nachträglich eingesetzt
[zitiert nach Chevalley, Dom, S. 291]


Inschrift der Gedenktafel in gotischer Minuskel:
"Der . römischen . kirchen . Cardinal . / ward . ich. genennet . uberal . / darzu . zu . augspurg . Bischof . / zu . dem . kam . Ich . im Babstlichen . hof und . Regiret . das bistumb . virtzig Jar . /darzu . im . sechsten . das . ist war . / Peter von Schawenberg . hieß . auch . ich . / Got . herre . erbarme . dich . uber . Mich . / Geborn . uß . dem . lande . czv . francken . / wer . fur mein . seel . bit . dem . wolle . got . dancken."
Angabe der Dauer des Episkopats ist nachträglich eingesetzt
[zitiert nach Chevalley, Dom, S. 292]



Porträttypus:
Liegefigur

Kleidung:
-

Kopfbedeckung:
keine

Weitere Beschreibung:
Die Deckplatte seines Kenotaphs zeigt keine Bildnisfigur des Kardinals sondern einen von Würmern zerfressenen Leichnam ("en transi").
Zu Füßen des Kardinals befindet sich ein liegender Löwe.

Keine figürlichen Darstellungen vorhanden

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
-

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
Sandstein (Deckplatte)

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
-

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
Rotmarmor (Bodenplatte)

Bronze:
Bronzeguss (Inschriftentafel der Bodenplatte)

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
Sandstein (Deckplatte)

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
Die einzelnen skulpturalen Elemente des Grabmals wurden einst durch Wandmalereien begleitet, die 1934 teilweise freigelegt wurden. So war die Wand hinter der Tumba unrsprünglich mit einer moralisierenden Darstellung von Papst, König, Kardinal und Bischof versehen, die sich auf Spruchbändern die Eitelkeit des Daseins geißeln. [Chevalley, Dom, S. 290 mit Verweis auf weitere Literatur]

Direkt vor der Tumba befindet sich die Bodenplatte, bei der in eine unbearbeiteten Rotmarmorplatte eine Bronzetafel eingelassen ist.

Material und Angaben zu weiteren Details: Chevalley, Dom, S. 290-291

Veränderung:
ja

Datum: 1. 1537-00-00

Anmerkungen zur Veränderung:
Im 16. Jahrhundert wurde das Grabmal von Protestanten zerstört, wahrscheinlich bei den Bilderstürmen 1537-1548. Diese wurden bei Restaurierungsarbeiten nach 1550 wieder behoben. Vermutlich geht auf diese auch der heutige schlichte Unterbau der Tumba zurück. [Chevalley, Dom, S. 290]

Verlegung:
nein

Anmerkungen zur Verlegung:
Trotz seiner wechselvollen Geschichte von Zerstörung und Restaurierung scheint sich das Grabmal stets an seinem Originalstandort befunden zu haben.

Zerstörung:
nein

Anmerkungen zur Zerstörung:
-

Ergänzende Angaben:
Einführend zum Grabmal des Kardinals Schaumburg und zu weiterer Literatur siehe Chevalley, Dom, S. 290-292

Der Aufbau des Kardinalsgrabmals (in Nische eingesgtellte Tumba mit Gedenktafel und Bodenplatte) wurde auf der gegenüberliegenden Seite der Kapelle durch das Grabmal seines Nachfolgers Bischof Johann von Werdengang, gest. 1486 wiederholt (zu diesem siehe Chevalley, Dom, S. 293-295)

Die Darstellung des Kardinals als Transi ist in der spätgotischen Spulkralskulptur ein Einzelfall; bemerkenswert ist zudem das auf den in dieser Zeit sonst für Bischofsgrabmäler typische Rotmarmor zugunsten des bescheideneren Sandsteins verzichtet wurde. [Chevalley, Dom, S. 290]

Quellen:
kein Eintrag

Literatur:
Chevalley, Denis André; Werner-Clementschitsch, Heide; Martin Mannewitz, Martin: Der Dom zu Augsburg. Oldenburg 1995 [Chevalley, Dom]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff. [HC]

Miranda, Salvador: Schaumberg, Peter von. In: The Cardinals of the Holy Roman Church. Hg. v. Salvador Miranda, Florida International University Library, Miami. Stand: 19.10.2007 < http://www.fiu.edu/~mirandas/bios1439.htm#Schaumberg > [Miranda, s.v.]

Literatur-Gesamtverzeichnis