Cesarini, Giuliano d. Ä.   † 1444-11-10
Cesarini, Giuliano d. Ä.
Bearbeitet von: CB
Status: in Bearbeitung
6312

Kardinalsname, Vorname:
Cesarini, Giuliano d. Ä.

Kreationspontifikat:
Martin V. Colonna

Geburtsdatum:
1398-00-00

Todesdatum:
1444-11-10

Geburtsort:
Roma

Sterbeort:
Warna (Bulgarien)

Belege und Anmerkungen (Person):
Geburtsdatum/ -ort: DBI, Bd. 24, S. 188
Todesdatum: DBI, Bd. 24, S. 195
Sterbeort: BBKL, Bd. 24, Sp. 707

Vater:
Cesarini, Andreuzzo

Mutter:
Rustici, Paolotia

Kinder:
kein Eintrag

Geschwister:
kein Eintrag

Neffen:
kein Eintrag

Onkel:
kein Eintrag

Tante:
kein Eintrag

Paten:
kein Eintrag

Sonstige Verwandte:
Cesarini, Giuliano (1466-1510; Kardinal 1493; Großneffe); Cesarini, Alessandro (gest. 1542; Kardinal 1517; Ur-Großneffe)

Belege und Anmerkungen (Familie):
Vier Brüder.

Alle Angaben nach DBI, Bd. 24, S. 188-195

Ordens- und Kongregationszugehörigkeit:
kein Eintrag

Promotionstitel:
Dr. iur. utr.

Promotionsort:
Padova

Priesterweihe:
kein Eintrag

Bischofsweihe:
kein Eintrag

Bischofsweihe durch:
kein Eintrag

Kreationsdatum:
1426-05-24

Bistümer:
1438: Bistum Grosseto
1444: Bistum Frascati

Titelkirchen (nach HC):
1430-11-08: S. Angelo in Pescheria

Protektorate:
kein Eintrag

Kongregationen:
kein Eintrag

Utriusque Signaturae Referendarius (VSR):
von: kein Eintrag
bis: kein Eintrag

Uditore di Rota:
von: kein Eintrag
bis: kein Eintrag

Datario:
von: kein Eintrag
bis: kein Eintrag

Vicegovernatore:
kein Eintrag

Governatore:
kein Eintrag

Vicelegato:
kein Eintrag

Nunzio:
1425 bis 1426: Frankreich und England

Legato:
1431-01-01: Böhmen, Mähren und Meissen
1431-01-11: Deutschland, Ungarn und Polen
1443: Ungarn

Abbreviatore di parco maggiore:
kein Eintrag

Protonotario:
kein Eintrag

Chierico di Camera:
kein Eintrag

Auditore di Camera:
1424-08-01

Tesoriere generale:
kein Eintrag

Chronologie der Karriere / Biographie:

  • Studium des Jurisprudenz in Rom, Perugia, Bologna und Padua [DBI, Bd. 24, S. 188].

  • Lehre der Rechtswissenschaft am Gymnasium von Padua und Dozent der kanonischen Rechte an den Universitäten von Perugia, Padua und Bologna [DBI, Bd. 24, S. 189].

  • Nach Rom zurückgekehrt, tritt er in den Dienst Kardinals Branda da Castigliones [DBI, Bd. 24, S. 189].

  • 1419 wird da Castiglione als Legat nach Böhmen entsandt, um gegen die Hussiten vorzugehen [DBI, Bd. 24, S. 189].

  • 1422-03: C. reist nach Böhmen [DBI, Bd. 24, S. 189].

  • Ende 1423/ Anfang 1424: vertritt er Kardinal Castiglione am polnischen Königshof [DBI, Bd. 24, S. 189].

  • 1424-08-01: Ernennung zum päpstlichen Auditor der Apostolischen Kammer (auditor causarum curiae apostolicae) in Rom [DBI, Bd. 24, S. 189].

  • 1425 und 1426: Apostolischer Nuntius in England und Frankreich [DBI, Bd. 24, S. 189].

  • 1426-05-26: Ernennung zum Kardinalsdiakon von S. Angelo in Pescheria (öffentl. bekannt erst anlässlich des Konsistoriums 1430-11-08) [DBI, Bd. 24, S. 189].

  • Zwischen 1427 und 1430 fehlen biographische Informationen über C. [DBI, Bd. 24, S. 189]

  • 1431-01-01: Ernennung zum Legaten des apostolischen Stuhls in Böhmen, Mähren und Meissen durch Martin V. [DBI, Bd. 24, S. 190].

  • 1431-01-11: Legat von Deutschland, Ungarn und Polen [ASV, Reg. Vat. 351, fol. 183r-186r, fol. 190v-192r].

  • 1431-03-04: Feierlicher Empfang C.s in Nürnberg. Ruft dort am Reichstag zum Kreuzzug gegen die Hussiten auf. Kurz darauf ernennt ihn Martin V. zum Präsidenten und päpstlichen Stellvertreter des Konzils von Basel. C. versucht sich diesem Auftrag zu widersetzen, doch auch Eugen IV. bestätigt ihn als Bevollmächtigten. C. bleibt aufgrund der Hussitenkämpfe in Böhmen dem am 1431-07-23 eröffneten Basler Konzil vorläufig fern - Stellvertreter: Johannes von Palomar und Johannes Stoyci (1395-1443, genannt Ragusio) [DBI, Bd. 24, S. 190].

  • 1431-09-09: C. reist nach der Niederlage des deutschen Reichsheeres bei Taus (Westböhmen) zum Konzil nach Basel und versucht die Hussitenfrage zu klären [BBKL, Sp. 706].

  • 1431-12-18: Eugen IV. löst das Konzil von Basel mit der Bulle "Quoniam alto" auf. C. bewegt den Papst zur Annahme des Prinzips der konziliaren Autorität [BBKL, Sp. 706].

  • 1437-09-18: Wiederholte Auflösung des Basler Konzils ("Doctoris gentium") [BBKL, Sp. 706].

  • 1438-02-20: C. verlässt zusammen mit Palomar und Nikolaus von Kues Basel. Dort wird 1439-06-25 öffentlich die Absetzung Eugens IV. verkündet (neuer, letzter Gegenpapst Felix V., Herzog Amadeu VIII. von Savoyen) [BBKL, Sp. 706].

  • 1443: C. wird als päpstlicher Legat nach Ungarn geschickt. Zusammen mit Johann Hunyadi (Heerführer und Staatsmann) und König Ladislaus III. von Polen unternimmt C. Kreuzzug gegen die Türken [BBKL, Sp. 706].

  • 1444-11-10: Tod in der Schlacht bei Warna gegen osmanischen Sultan Murad III. Die Nachricht erreicht die Kurie erst 1445-07-25. Feierliche Exequien am folgenden Tag in St. Peter, Begräbnisrede wird gehalten von Poggio Bracciolini [DBI, Bd. 24, S. 195].

Pfründen und Einkünfte:
Als Auditor jährliches Einkommen 15 fiorini d'oro [DBI, Bd. 24, S. 190].

Erben:
kein Eintrag

Testamentsvollstrecker:
kein Eintrag

Politische Stellung - klienteläre Bindungen:
Lehrer von Nikolaus von Kues. C. machte ihn zu seinem Sekretär und zum Mitglied der Deputation über Glaubensfragen [DBI, Bd. 24, S. 190].
Bildung und Publikationen (Intellektuelles Profil):
In Padua unterrichtet er kanonisches Recht und unter seinen Schülern befinden sich Domenico Capranica und Nikolaus von Kues, der ihn als "praeceptor metuendus" preist. Hier in Padua kommt C. wahrscheinlich auch in Kontakt mit humanistischer Kultur und Bildung, die er später so großzügig fördern wird. Während des Konzils von Basel, lernt er zusätzlich bei Ambrogio Traversari Griechisch. [DBI, Bd. 24, S. 189]

Hochgebildete Persönlichkeit und ein geschäftsgewandter und weltkluger Vertreter des Konziliargedankens. Als Papst Eugen IV. 1433 und 1434 vor dem Basler Konzil zurückwich, erzielte er seine größten Triumphe. [BBKL, Bd. 24, Sp. 707]
Sonstige Anmerkungen:
Fällt im Türkenkrieg bei Warna in Bulgarien [DBI, Bd. 24, S. 194].

Quellen:
kein Eintrag

Literatur:
Alegiani, G.B.: Memorie della Vita del Cardinal Giuliano Cesarini. Rom 1783

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff. [HC]

Innocenti, Marco: Giuliano Cesarini. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Hg. v. Friedrich-Wilhelm Bautz +, fgf. v. Traugott Bautz, 27 Bd.ff., Hamm, Herzberg, Nordhausen 1990ff., Bd. 24 (2005), Sp. 706 [BBKL]

Jenkins, Robert C.: The last crusader, or the life and time of Cardinal Julian, of the house of Cesarini. London 1861

Strnad, A.A.; Walsh, K.: Cesarini, Giuliano. In: Dizionario Biografico degli Italiani. Hg. v. Istituto della Enciclopedia Italiana, 62 Bde.ff., Rom 1960ff., Bd. 24, S. 188-194 [DBI]

Literatur-Gesamtverzeichnis

Porträts:
kein Eintrag