Landi, Francesco d. Ä.   † 1427-12-26
Landi, Francesco d. Ä.
Bearbeitet von: PZ / AL
Status: in Bearbeitung
Francesco Landi, Grabmal S. Maria Maggiore, Gesamtansicht Francesco Landi, Grabmal S. Maria Maggiore, Inschrift Francesco Landi, Zeichnung Grabmal (Windsor-Codex) Ursprüngliche Ansicht des Chores von S. Maria Maggiore Francesco Landi, Grabmal S. Maria Maggiore, Abbildung aus Litta, Famiglie celebri italiane

Kardinalsname, Vorname:
Landi, Francesco d. Ä.

Todesdatum:
1427-12-26

Kreationspontifikat:
kein Eintrag

Kreationsdatum:
1411-06-06

Begräbniszeremoniell:
kein Eintrag

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
S. Maria Maggiore

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up Santa_Maria_Maggiore

Standort des Grabmals (heute):
Sonstiges

Genauer Standort (heute):
Gisant befindet sich an der Kanonikerstiege

Standort des Grabmals (ursprünglich):
rechtes Seitenschiff

Genauer Standort (ursprünglich):
Stirnwand des rechten Seitenschiffes (Westwand); siehe Abbildung

Familienkapelle:
-

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum / Kreationspontifikat / Kreationsdatum: HC, Bd. 2, S. 4

Landi wurde am 1411-06-06 durch den Gegenpapst Johannes XXIII. kreiert; dies wurde 1417-11-11 durch Martin V. erneuert; hierzu auch Garms, Monumentalgräber, S. 88; HC, Bd. 1, S. 32; Bd. 2, S. 4

Standort (ursprünglich): Angelis, S. 163 und Stich ebd., S. 91 (siehe Abbildung); Garms, Monumentalgräber, S. 87; Herklotz, Landi, S. 392

Auftraggeber:
Landi, Francesco (Kardinal; Eigenstiftung)

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
unbekannt

Beginn:
nach Tod des Kardinals

Art der Datierung:
quellenkundlich

Art der Datierung:
stilistisch

Ausführung:
von: 1427-00-00
bis: kein Eintrag

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Auftraggeber: Verfügung im Testament. Vgl. Garms, Monumentalgräber, S. 88.

Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Sonderform: gotisches Konsolengrabmal mit Wandbaldachin

Grabmalsgrösse:
kein Eintrag

Grablege des Leichnams:
-

Kenotaph (ursprünglich):
nein

Sarkophag:
Tumba-Sarkophag

Wappen und Heraldik:
ursprünglich im Scheitel des Dreieckgiebels: Kardinalshut; Anzahl der Quasten zu beiden Seiten des Wappenschildes (untere Reihe): sechs

Inschrift:
siehe Abbildung

Übersetzung der Inschrift:
"Hier befinden sich die sterblichen Überreste des Herrn Francesco, der in ale Ewigkeit zu rühmen ist, der aus dem berühmten Geschlecht der Landi stammte, ein herrlicher Sproß venetischen Volkes. Er glänzte in himmlischer Tugend, war Doktor in beiden Rechten, eine Leuchte des Klerus, ein machtvoller Urheber des Ehrenvollen, die erhabene Zierde der Gerechtigkeit. Er erlangte verdientermaßen kirchliche Weihen: Der Sitz von Grado wurde ihm anvertraut; hierauf wurde er als Patriarch der Stadt Konstantins zugeteilt; danach verlieh (ihm) S. Croce in Gerusalemme den hohen Titel des Kardinals. Während er das Zepter von Grado hielt, brachte er auf das ruhmvollste, die Vereinbarung des Konzils von Pisa zustande. In Konstanz beschwichtigte er das aufgebrachte Gemüt des wütenden Volkes und ermahnte die streitenden Parteien, selbst zum Tod bereit. Als er hierauf Kardinalbischof von Sabina war, ging sein herrlicher Geist in das ewige Reich ein."
[nach Garms, Monumentalgräber, S. 87]

Francesco Landi, Grabmal S. Maria Maggiore, Inschrift

Porträttypus:
Liegefigur

Kleidung:
liturgisch

Kopfbedeckung:
Mitra

Weitere Beschreibung:
kein Eintrag

Figürliche Darstellungen

Allegorien:
-

Putten:
-

Weitere Figuren:
-

Szenische Darstellungen:
ursprünglich Adorantenszene

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
Gisant

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
gesamt

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
Wappen und Heraldik: Windsor-Codex 201

Grabmalstypus: Die Benennung als "Sonderform" erfolgt aus den Maßgaben dieser Datenbank, das Baldachingrabmäler sind eine typische Grabmalsform der Gotik, das Grabmal Landis ist eines der letzten dieser Art in Rom.
Herklotz hat darauf hingewiesen, daß die auf der Windsorzeichnung abgebildeteten Konsolen nicht dem Quattrocento angehören [Herklotz, Landi, S. 394]. Es ist folglich nicht eindeutig festzustellen, ob es sich ursprünglich um ein Konsolengrabmal gehandelt haben muß. Garms spricht sich mit guten Gründen dafür aus. [Garms, Monumentalgräber, S. 89]

Sarkophag: Ursprünglich Tumba-Sarkophag, auf dem die Totenliege mit Gisant stand [Windsor-Codex 201, Nr. 11803]. Die auf der Zeichnung sichtbaren Stoffgehänge vor dem Sarkophag sind vermutlich nicht original [Garms, Monumentalgräber, S. 89].



Veränderung:
ja

Datum: 1. 1500-00-00
Datum: 2. 1743-00-00

Anmerkungen zur Veränderung:
1. Bei einer zweimaligen Niveausenkung des Chores im 15. und 16. Jahrhundert könnte das Grabmal ebenso in seiner Aufstellung leicht versetzt, vielleicht sogar zu einem Konsolengrabmal umgewandelt worden sein [Herklotz, Landi, S. 394].
2. Vermutlich bei den umfangreichen Umbauarbeiten (Ferdinando Fuga) zwischen 1743-1750 wurde der architektonische Rahmen des Grabmals zerstört [Garms, Monumentalgräber, S. 88].

Verlegung:
ja

Datum: 1. 1743-00-00

Anmerkungen zur Verlegung:
Nach der Zerstörung des architektonischen Rahmens gelangte das Grabmal an seinen heutigen Standort in der Kanonikerstiege.

Zerstörung:
nein

Anmerkungen zur Zerstörung:
-

Ergänzende Angaben:
Landi ließ testamentarisch verfügen, dass ihm nach seinem Tod ein Grabmal in S. Maria Maggiore zu setzen sei. [Garms, Monumentalgräber, S. 88].

Im Liber Annualium von S. Spirito in Sassia ist Landi unter seinem Todesdatum mit dem folgenden Eintrag vermerkt:
"Ob. d. Francisci ep. Sabinensis alias card. de Venetiis senior, protector ord. S. Sp., qui multa bona rel. hosp. S.Sp.c.a.r.i."; [Egidi, Necrologi, Bd. 1, S. 63]

Quellen:
Windsor, Royal Library, Albani Codex 201 [Windsor-Codex]

Literatur:
Angelis, Paolo de: Basilicae S. Mariae Majoris de urbe, a Liberio Papa I usque ad Paulum V Pont. Max., descriptio et delineatio libri XII. Rom 1621 [Angelis]

Egidi, Pietro: Necrologi e libri affini della provincia romana. Roma 1908 (= Fonti per la storia d'Italia), 2 Bde. [Egidi, Necrologi]

Garms, Jörg; Sommerlechner, Andrea; Telesko, Werner (Hg.): Die mittelalterlichen Grabmäler in Rom und in Latium vom 13. bis zum 15. Jahrhundert. Band 2: Die Monumentalgräber. Wien 1994 [Garms, Monumentalgräber]

Herklotz, Ingo: I Savelli e le loro cappelle di famiglia. In: Atti della IV settimana di studi di storia dell'arte medievale dell'Università di Roma "La Sapienza", hrsg. von Angiola Maria Romanini (= Mediaevalia, 1). Rom 1983, S. 567-583 [Herklotz, Savelli]

Herklotz, Ingo: Das Grabmal des Kardinals Francesco Landi in S. Maria Maggiore. In: Römische historische Mitteilungen 26 (1984), S. 387-399 [Herklotz, Landi]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff. [HC]

Literatur-Gesamtverzeichnis