Castiglioni, Branda   † 1443-02-04
Castiglioni, Branda
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Status: in Bearbeitung
Branda Castiglione, Grabmal in SS. Lorenzo e Stefano, Abbildung aus Litta, Famiglie celebri italiane Branda Castiglione, Grabmal in SS. Lorenzo e Stefano, Inschrift auf der Vorderseite des Sarkophags, Abbildung aus Litta, Famiglie celebri italiane Branda Castiglione, Grabmal in SS. Lorenzo e Stefano, Inschrift auf der Rückseite des Sarkophags, Abbildung aus Litta, Famiglie celebri italiane

Kardinalsname, Vorname:
Castiglioni, Branda

Todesdatum:
1443-02-04

Kreationspontifikat:
kein Eintrag

Kreationsdatum:
1411-06-06

Begräbniszeremoniell:
Die Grabrede für den Kardinal hielt Guarniero Castiglione, sein Verwandter und Schützling.

Ort (Stadt, Region, Land):
Castiglione Olona, Varese, Italien

Kirche:
SS. Lorenzo e Stefano (Collegiata di Castiglione Olona)

Standort der Kirche (Karte):
kein Eintrag

Standort des Grabmals (heute):
Chor

Genauer Standort (heute):
die Arkosol-Öffnung, in welche das Grabmal eingestellt ist, verbindet den Chorraum mit der linken Chornebenkapelle

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Chor

Genauer Standort (ursprünglich):
die Arkosol-Öffnung, in welche das Grabmal eingestellt ist, verbindet den Chorraum mit der linken Chornebenkapelle

Familienkapelle:
ja

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum/Kreationsdatum/Kreationspontifikat: HC, Bd.1, S. 33; Bd. 2, S. 3
Branda Castiglione wurde am 1411-06-06 durch den Gegenpapst Johannes XXIII. kreiert und am 1417-11-11 durch Martin V., für dessen Wahl Castiglioni im Konklave gestimmt hatte, in seinen Ämtern bestätigt. [HC, Bd.1, S. 33, S. 34]

Begräbniszeremoniell: DBI, Bd. 22, S. 74

Standort/Genauer Standort: Pulin, Early Renaissance, S. 227 führt aus, dass auf der Stelle der ehemaligen Familienkapelle der Castiglioni das Baptisterium der Collegiata errichtet wurde. In der Entscheidung des Kardinals, den angestammten Grabort aufzu geben und sich im Kirchenraum bestatten zulassen, sieht Pulin einen Akt der Zurücknahme, um einem Verlgeich mit dem kurz zuvor im florentiner Baptisterium errichteten Grabmal von Baldassare Cossa/Papst Johannes XXIII. auszuweichen. Dennoch befindet sich das Grabmal im Chorbereich an exponierter Position: einerseits befindet es sich in großer ähe zum Kapellenaltar, andererseits öffnet es sich zum Chor.

Kirche/Familienkapelle: Bei der Kirche handelt es sich um die Stiftskirche (Collegiata) von Castiglione Olona, welche der Kardinal nach 1422 mit der Erlaubnis von Martin V. auf den Ruinen der Familienzitadelle errichtete [Pulin, Early Renaissance, S. 224ff.], die gesamte Kirche ist als "Familienkirche" anzusehen. Strittig ist der Zusammenhang des Kardinalsgrabmals mit der Freskenausschmückung der Kapelle [siehe hierzu Pulin, Early Renaissance, S. 109f.].

Auftraggeber:
kein Eintrag

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
unbekannt

Beginn:
vor Tod des Kardinals

Art der Datierung:
quellenkundlich

Ausführung:
von: kein Eintrag
bis: 1443-00-00

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Künstler: Laut Pulin, Early Renaissance, S. 224 ist der Künstler des Grabmals in der Forschung nicht bekannt, nachdem sie ältere Zuschreibungsversuche durch Stilvergleiche ablehnt [dies. S. 238-240] und verweist auf Ähnlichkeiten mit den Engeln des genueser Grabmals von Francesco Spinola, ursprünglich in S. Domenico.

Datierung: Das nachträgliche Einsetzen des Todesdatums unter die bereits existierende Inschrift (siehe Inschrift) unterstreicht die Vermutung, dass der Kardinals das Grabmal selbst gestiftet habe und es noch zu Lebzeiten vollendet wurde [so auch Pulin, Early Renaissance, S. 224].

Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Sonderform: Tumbengrabmal in Arkosolium

Grabmalsgrösse:
kein Eintrag

Grablege des Leichnams:
Die Gebeine des Kardinals befinden sich bis heute im Tumba-Sarkophag des Grabmals.

Kenotaph (ursprünglich):
nein

Sarkophag:
Tumba-Sarkophag getragen von vier Karyatiden an den Ecken, an der Frontseite entrollen mittig zwei Engel ein Inschriftenband, das seitlich von schmalen Bändern mit in je zwei übereinander angeordnete Rundbogennischen eingestellte Figuren flankiert wird

Wappen und Heraldik:
kein Eintrag

Inschrift:
siehe Abbildung

Branda Castiglione, Grabmal in SS. Lorenzo e Stefano, Inschrift auf der Vorderseite des Sarkophags, Abbildung aus Litta, Famiglie celebri italiane

Branda Castiglione, Grabmal in SS. Lorenzo e Stefano, Inschrift auf der Rückseite des Sarkophags, Abbildung aus Litta, Famiglie celebri italiane

Porträttypus:
Liegefigur (Gisant)

Kleidung:
liturgisch

Kopfbedeckung:
Mitra

Weitere Beschreibung:
kein Eintrag

Figürliche Darstellungen

Allegorien:
vier Karyatiden: Fides, Spes, Caritas, Justizia

Putten:
zwei Putten entrollen die Schrifttafel der Tabula ansata auf der Sarkophagrückseite

Weitere Figuren:
- zwei Engel entrollen die Schrifttafel der Tabula ansata auf der Sarkophagvorderseite
- auf der Sarkophagvorder- und Rückseite sind je vier Heiligenfiguren in den eckseitigen Rundbogennischen zu sehen: vier Kirchenväter (Ambrosius, Gregor I., Hieronimus, Augustinus) auf der dem Hauptaltarzugewandten Seite und vier Evangelisten (Marcus, Lucas, Matthäus und Johannes) auf der Kapellen-Seite
- zwei weitere Heiligenfiguren flankiert von je vier kleinen Heiligendarstellungen in Rundborgennischen befinden sich auf Kopf- und Stirnseite der Tumba:
Hl. Laurentius mit Hl. Petrus und Paulus sowie Johannes dem täufer und Peter Martyr; auf der anderen Seite der Hl. Stefan mit Hl. Franzisus und Hl. Domenikus sowie Hl. Andreas und Hl. Antonius

Szenische Darstellungen:
-

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
gesamt

Marmor (gefasst):
kein Eintrag

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
gesamt

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
Grablege des Leichnams: Zur 1934 vogenommenen Öffnung des Grabes und zur Dokumentation der Begräbnisanordnung des Kardinals nzw. der auffindung einer Biographie siehe den Bericht: Bondioli, Ricognizione, S. 474-478.

Inschrift: die Angabe des Todesdatums ist separat unter den restlichen Text gesetzt. Dies lässt auf eine nachträgliche Anbringung schließen.[Pulin, Early Renaissance, S. 226]

Allegorien/Sonstige Figuren: Zur Identifizierung der vier Karyatiden als die drei christlichen Tugenden (Caritas, Fides und Spes) sowie Justizia siehe Pulin, Early Renaissance, S. 231f., dort auch die Benennung der Heiligenfiguren.

Putten/Weitere Figuren: zur Gestaltung der nicht sichtbaren Sarkophagrückseite siehe Pulin, Early Renaissance, S. 226

Keine Veränderungen vorhanden

Ergänzende Angaben:
kein Eintrag

Quellen:
kein Eintrag

Literatur:
Bondioli, Pio: La ricognizione della salma del cardinale Branda Castiglioni e la scoperta d'una sua biografia. In: Aevum 9 (1935), Heft 3, S. 474-478 [Bondioli, Ricognizione]

Dizionario Biografico degli Italiani. Hg. v. Istituto della Enciclopedia Italiana, 62 Bde.ff., Rom 1960ff., hier Bd. 22, S. 69-74 [DBI]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff. [HC]

Pulin, Carol: Early renaissance sculpture and architecture at Castiglione Olona in northern Italy and the patronage of a humanist, Cardinal Branda Castiglione. Austin 1984 [Pulin, Early Renaissance]

Literatur-Gesamtverzeichnis