Enkenvoirt, Wilhelm van   † 1534-07-19
Enkenvoirt, Wilhelm van
Bearbeitet von: CB / AL / FF
Status: in Bearbeitung
Wilhelm van Enckenvroit, Grabmal S. Maria dell'Anima, Gesamtansicht Wilhelm van Enckenvroit, Grabmal S. Maria dell'Anima, Kardinalsfigur und Relief Wilhelm van Enckenvroit, Grabmal S. Maria dell'Anima, Inschrift

Kardinalsname, Vorname:
Enkenvoirt, Wilhelm van

Todesdatum:
1534-07-19

Kreationspontifikat:
Hadrian VI. Dedal

Kreationsdatum:
1523-09-10

Begräbniszeremoniell:
kein Eintrag

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
S. Maria dell'Anima

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up Santa_Maria_dell_Anima

Standort des Grabmals (heute):
Mittelschiff

Genauer Standort (heute):
Innenseite der Eingangswand

Standort des Grabmals (ursprünglich):
kein Eintrag

Genauer Standort (ursprünglich):
unklar, vermutlich ab ca. 1540 (Fertigstellung) an der linken Chorwand gegenüber dem Grabmal Hadrians VI., später vermutlich mit dem Bau des Grabes für Franz Jülich ab ca. 1575 in die linke Seite der Chorapsis verschoben, schließlich vermutlich während des Chorumbaus 1747-51 an die Fassadenrückwand links des Haupteingangs versetzt, wo es das Grabmal des 1525 verstorbenen Bologneser Patriziers Bartholomeus Salicetus verdrängt

Familienkapelle:
nein

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum / Kreationsdatum / Kreationspontifikat: HC, Bd. 3, S. 18

Auftraggeber:
Enkenvoirt, Wilhelm van (Kardinal, Eigenstiftung)

Kosten:
1000 Scudi

Künstler:
Mangoni, Giovanni

Art der Zuschreibung:
quellenkundlich

Beginn:
nach Tod des Kardinals

Art der Datierung:
quellenkundlich

Ausführung:
von: 1538-00-00
bis: 1539-00-00

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Auftraggeber: laut Inschrift "[...] EX TESTAMEN. POSS. [...]"

Künstler: de Blaauw, S. 147

Zu der Ausführung des Grabmals kam es durch die Testamentsvollstrecker, wie der erhaltene Vertrag mit dem Bildhauer Giovanni Mangoni vom 1536-08-29 zeigt. Hier wird auch der Gesamtpreis von 1000 scudi genannt. [de Blaauw, S. 147]

Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Ädikulatypus mit gesprengtem Segmentgiebel

Grabmalsgrösse:
kein Eintrag

Grablege des Leichnams:
Chorboden, Seite des Evangeliars (links)

Kenotaph (ursprünglich):
ja

Sarkophag:
Wannensarkophag mit stützenloser, flacher Kline, den Stützen sind Adler vorgesetzt

Wappen und Heraldik:
mittig auf Sarkophag: Kardinalswappen, Anzahl der Quasten zu beiden Seiten des Wappenschildes (untere Reihe): 3

Inschrift:
siehe Abbildung

Wilhelm van Enckenvroit, Grabmal S. Maria dell'Anima, Inschrift

Porträttypus:
Demigisant

Kleidung:
liturgisch

Kopfbedeckung:
Mitra

Weitere Beschreibung:
kein Eintrag

Figürliche Darstellungen

Allegorien:
-

Putten:
-

Weitere Figuren:
Relief des segnenden Gottvaters (im Wandfeld über dem Sarkophag)

Szenische Darstellungen:
-

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
gesamt

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
Giebel, Wappen Sarkophag, Sockel

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
schwarz (Säulenschäfte)

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
kein Eintrag

Veränderung:
ja

Anmerkungen zur Veränderung:
Vom Grabmal ist allein der Gisant erhalten, die architektonische Rahmung wurde vermutlich später ergänzt.

vermutlich ab ca. 1540 (Fertigstellung) an der linken Chorwand gegenüber dem Grabmal Hadrians VI., später vermutlich mit dem Bau des Grabes für Franz Jülich ab ca. 1575 in die linke Seite der Chorapsis verschoben, schließlich vermutlich während des Chorumbaus 1747-51 an die Fassadenrückwand links des Haupteingangs versetzt, wo es das Grabmal des 1525 verstorbenen Bologneser Patriziers Bartholomeus Salicetus verdrängt
1843 ist das Grab bereits rechts neben den Haupteingang der Kirche verlegt: Moroni beschreibt zwei Säulen aus grünem antiken Marmor, die die Urne halten, auf der die Liegefigur des Kardinals in abiti pontificali liegt; mittelmäßige Skulpturarbeit, Inschrift mit Epilog des Lebens

Verlegung:
ja

Anmerkungen zur Verlegung:
kein Eintrag

Zerstörung:
nein

Anmerkungen zur Zerstörung:
-

Ergänzende Angaben:
Grabmal und Inschrift bei Galetti erwähnt:
"1534 Wilhelmy Kenvoirtius S.R.C. Card. Germaniae procuratione in Urbe functus Sepulcrus in ecclesia S. Mariae de Anima cum hac inscriptione…" [Galetti, fol.2 verso]

Aus dem Vertrag der Testamentsvollstrecker mit dem Bildhauer Giovanni Mangoni geht hervor, dass sich das Grabmal gegenüber dem von Handrian VI. an den schmalen Wänden des Presbyteriums befinden sollte, das Enckevoirt gestiftet hatte. Es sollte einen ähnlichen Aufbau erhalten und in der Mitte über dem Gisant mit einem neuen Sakramentshäuschen versehen werden. Ausgeführt wurde es nur in vereinfachter Form und an anderem Standort. [de Blaauw, S. 147]

Enckenvoirt hatte in seinem Testament vom 1534-07-19 auch die Errichtung eines neuen Hauptaltares angewiesen, welcher auch Teil des erwähnten Künstlervertrages ist und von dem heute noch die Wappen der Retabelsockel des ansonsten veränderten Altares künden. [de Blaauw, S. 147]

"Anno 1534 19 Juli Obiit Ill.mus ac R.mus D. Cardinalis Guilhelmus Enckevoirt principalis huius ecclesiae Sancta Maria de Anima benefactor, sepultus est in Choro a cornu evangelij uti patet ex monumento" [Anima, Totenbuch]

Quellen:
Petri Aloysii Galetti: Necrologium Romanum. BAV, Vat. lat. 7901, fol.2 verso. [Galetti]

Andreas Tandler: Totenbuch, 1612. Archiv von S. Maria dell'Anima (ASMA), Misc. 15 [Anima, Totenbuch]

Literatur:
Blaauw, Sible de: Das "opus mirabile" des Kardinals Quiñones in S. Croce in Gerusalemme zwischen Memoria und Liturgie. In: Arne Karsten und Philipp Zitzlsperger [Hrsg.]: Tod und Verklärung. Köln 2004, S. 137-155 [de Blaauw]

Götzmann, Jutta: Sepulchra - divitiarum testimonia, non mortis honestamenta: zum Grabmal Papst Hadrians VI. In: Joachim Poeschke [Hrsg.]: Praemium virtutis. 2002. S. 279-298. [Götzmann, Sepulchra]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff. [HC]

Lohninger, Joseph: S. Maria dell'Anima, die deutsche Nationalkirche in Rom: Bau- und kunstgeschichtliche Mitteilungen aus dem Archiv der Anima. 1909 Rom [Lohninger]

Nikitsch, Eberhard J.: Römische Netzwerke zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Papst Hadrian VI. (1522/23) und seine Klientel im Spiegel ihrer Grabdenkmäler. In: Quellen und Forschungen, 91 (2011), S. 277-317 [Nikitsch, Römische Netzwerke]

Literatur-Gesamtverzeichnis