Agnesi, Astorgio   † 1451-10-10
Agnesi, Astorgio
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Status: in Bearbeitung
Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Gesamtansicht Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Liegefigur Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Liegefigur Detail Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Wappen Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Caritas
Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Temperantia Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Prudentia Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Fides Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Fresko Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Inschrift

Kardinalsname, Vorname:
Agnesi, Astorgio

Todesdatum:
1451-10-10

Kreationspontifikat:
Eugen IV. Condulmer

Kreationsdatum:
1448-12-20

Begräbniszeremoniell:
kein Eintrag

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
S. Maria sopra Minerva

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up Santa_Maria_sopra_Minerva

Standort des Grabmals (heute):
Kreuzgang

Genauer Standort (heute):
Kreuzgang, Ostwand, rechts

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Kreuzgang

Genauer Standort (ursprünglich):
Kreuzgang, Ostwand, rechts

Familienkapelle:
nein

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum: HC, Bd. 2, S. 10

Standort: Pöpper, Virtus-Personifikationen, S. 223-224; Windsor-Codex, Nr. 11757,2
Der Standort ist der ursprüngliche. Dies erkannte bereits Schmarsow (zuletzt bestätigt von Pöpper [Pöpper, Virtus-Personifikationen, S. 223-224]). Auch wenn der Kreuzgang des Quattrocento durch einen kleineren in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ersetzt wurde, scheint das Agnesi-Grabmal ohne versetzt zu werden in den Neubau integriert worden zu sein [Pöpper, Virtus-Personifikationen, S. 224]. Der Kreuzgang als Standort ist auch auf einer Zeichnung des Agnesi-Grabmals im Windsor-Codex (Anfang 17. Jh.) handschriftlich vermerkt [Windsor-Codex, Nr. 11757,2].

Auftraggeber:
Verwandter (laut Inschrift)

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
sog. Pius-Meister (Steinarbeiten)
Romano, Antoniazzo (?) (Fresko)

Art der Zuschreibung:
stilistisch

Beginn:
nach Tod des Kardinals

Art der Datierung:
stilistisch

Ausführung:
von: 1451-00-00
bis: kein Eintrag

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Künstler/Fresko: Poeschel, S. 68-69
Zur möglichen Zuschreibung des Freskos an Antoniazzo Romano siehe Poeschel, S. 68-69.

Valentiner schlägt die Zeit um 1464 als Entstehungsdatum des Grabmonuments vor, da der zu der Zeit in Rom weilende Künstler Antoniazzo Romano nach 1464 in Florenz arbeitete [Valentiner].

Der ursprüngliche Kreuzgang war in den 50er Jahren des 15. Jahrhunderts vollendet [Poeschel, S. 66]. Das Monument dürfte folglich etwa zwischen 1455 und 1464 entstanden sein.


Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Ädikulagrabmal mit Nischenpfeilern

Grabmalsgrösse:
kein Eintrag

Grablege des Leichnams:
-

Kenotaph (ursprünglich):
nein

Sarkophag:
Gurtsarkophag mit flachem Deckel und stützenloser Kline

Wappen und Heraldik:
die Inschrift in der Sockelzone flankierend: zwei Kardinalswappen
Kardinalshut über den Wappenschilden; Anzahl der Quasten zu beiden Seiten des Wappenschildes (untere Reihe): zehn, von denen auf jeder Seite zwei durch den Wappenschild verdeckt sind

Inschrift:
ASTORGIO∙AGNENSI∙PATRIA∙NEAP∙TT∙S∙EVSEBII∙PRESBY∙ / CARD∙BENEVENTANO∙CVIVS∙PRO∙RO∙EC∙VIRTVS∙ET∙ / OMNIS∙VITA∙SEMPER∙IN∙ACTIONE∙FVIT∙ET∙QVI∙RE / BVS∙ET∙LEGATIONIBVS∙MAXIMIS∙SEDENTIBVS∙MAR / TINO∙EVGENIO∙ET∙NICOLAO∙RO∙PONT∙BENE∙ / GESTIS ROMAE OBIIT ANNO SALVTIS∙M∙CCCCLI / ET VIXIT∙AN LX / GALEOCTVS∙EIVSDEM∙FAMILIAE VIR INSIGNIS / ET DOCTOR∙PATRVO∙BENEMERENTI CONSTRVI / ET SE PROPE PONI MANDAVIT

Dem Astorgio Agnese/Agnesi, geboren in Neapel, Titelkardinalpriester von S. Eusebio, [Bischof] von Benevento, dessen Tugend und ganzes Leben stets im Tun zu Gunsten der Römischen Kirche begriffen war und der für die Päpste Martin, Eugen und Nikolaus die wichtigsten Geschäfte und Gesandtschaften übernahm. Er starb in Rom im Jahre des Heils 1451 und lebte 60 Jahre. Galeoctus, ein ausgezeichneter Mann aus derselben Familie und seines Zeichens Doktor, erteilte den Auftrag, daß dem hochverdienten Verwandten [dieses Grabmal] errichtet und er selbst später in der Nähe beigesetzt werde.

Astorgio Agnesi, Grabmal S. Maria Sopra Minerva, Inschrift

Porträttypus:
Liegefigur

Kleidung:
liturgisch

Kopfbedeckung:
Mitra

Weitere Beschreibung:
Die Liegefigur ist auf eine Kline gebettet. Der Kopf zeigt nach rechts, die Arme sind unter der Brust verschränkt. Die Finger der linken Hand zeigen zu den Füßen, die rechte Hand liegt auf dem linken Unterarm. Der Kardinal ist mit Albe, Kasel, Manipel und Mitra bekleidet und trägt am rechten Zeigefinger einen Ring.

Figürliche Darstellungen

Allegorien:
von links oben:
Fides
Caritas
Temperantia
Prudentia

Putten:
-

Weitere Figuren:
-

Szenische Darstellungen:
Fresko über dem Sarkophag: Maria mit Christuskind, auf der linken Seite der Kardinal in Adorationshaltung

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
gesamt

Marmor (gefasst):
Reste von farblicher Fassung noch am Gisant zu erkennen

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
gesamt

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
Fresken an Rückwand hinter und über Gisant

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
Grabmalsart: nach Kühlenthal zusammen mit dem Grab für Pius II. (in S. Andrea della Valle, ursprünglich in Alt-St. Peter) erstmals die für die römische Frührenaissance typische Ausformulierung des Wandgrabes: Sockel mit Epitaph und Wappen, darüber eine von zwei Pilastern mit Gebälk und Giebel ädikulaartig gerahmte, doppelzonige Wandnische [Kühlenthal, Bregno, S. 194]

Sarkophag: zusammen mit demjenigen des Grabmals für Pius II. zum ersten Mal in Rom als Gurtsarkophag ausgebildet

Fresko im Seicento stark überarbeitet

Keine Veränderungen vorhanden

Ergänzende Angaben:
Nach Kühlenthal zusammen mit dem Grab für Pius II. (in S. Andrea della Valle, ursprünglich in Alt-St. Peter) erstmals die für die römische Frührenaissance typische Ausformulierung des Wandgrabes: Sockel mit Epitaph und Wappen, darüber eine von zwei Pilastern mit Gebälk und Giebel ädikulaartig gerahmte, doppelzonige Wandnische [Kühlenthal, Bregno, S. 194]
Der Sarkophag ist hier (etwa zeitgleich mit demjenigen des Grabmals für Pius II.) zum ersten Mal in Rom als Gurtsarkophag ausgebildet.

Fresko im Seicento stark überarbeitet

Quellen:
Windsor, Royal Library, Albani Codex 201 [Windsor-Codex], Nr. 11757,2

Literatur:
Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff. [HC]

Kühlenthal, Michael: Andrea Bregno in Rom. In: Römisches Jahrbuch der Bibliotheca Hertziana 32 (1997/98), S. 179-272 [Kühlenthal, Bregno]

Pöpper, Thomas: Virtus-Personifikationen an römischen Kardinalsgrabmälern des Quattrocento. Die Monumente für Antonio Martinez de Chiavez, Astorgio Agnensi und Philippe de Levis. In: Poeschke, Joachim u.a. (Hg.): Praemium Virtutis. Münster 2002, S. 211-231 [Pöpper, Virtus-Personifikationen]

Pöschel, Sabine: Die Schlüssel des Petrus. Zu den Überlieferungen der Fresken im ehemaligen Kreuzgang von S. Maria sopra Minerva. In: Ars naturam adiuvans. Festschrift für Matthias Winner zum 11. März 1996, hg. von Victoria von Flemming und Sebastian Schütze. Mainz 1996 [Pöschel]

Schmarsow, August: Melozzo da Forli. Ein Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte Italiens im XV. Jahrhundert, Berlin/Stuttgart 1886 [Schmarsow]

Valentiner, Wilhelm R.: The Florentine Master of the Tomb of Pope Pius II. In: Art Quarterly 21, 1958, S. 116-150 [Valentiner]

Literatur-Gesamtverzeichnis