Santori, Giulio Antonio   † 1602-05-09
Santori, Giulio Antonio
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Status: in Bearbeitung
Giulio Antonio Santori, Grabmal S. Giovanni in Laterano, Gesamtansicht Giulio Antonio Santori, Grabmal S. Giovanni in Laterano, Porträt Giulio Antonio Santori, Grabmal S. Giovanni in Laterano, Porträt und Inschrift Giulio Antonio Santori, Grabmal S. Giovanni in Laterano, Inschrift Giulio Antonio Santori, Grabmal S. Giovanni in Laterano, Wappen
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Kardinalsname, Vorname:
Santori, Giulio Antonio

Todesdatum:
1602-05-09

Kreationspontifikat:
Pius V. Ghislieri

Kreationsdatum:
1570-05-17

Begräbniszeremoniell:
kein Eintrag

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
S. Giovanni in Laterano

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up San_Giovanni_in_Laterano

Standort des Grabmals (heute):
linkes Seitenschiff

Genauer Standort (heute):
linkes Seitenschiff, Cappella Santorio (oder di Crocifisso oder S. Severina), links

Standort des Grabmals (ursprünglich):
linkes Seitenschiff

Genauer Standort (ursprünglich):
linkes Seitenschiff, Cappella Santorio (oder di Crocifisso oder S. Severina), links

Familienkapelle:
ja

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum: HC, Bd. 3, S. 44

Auftraggeber:
Santori, Paolo Emilio (Bruder des Verstorbenen)

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
Finelli, Giuliano

Art der Zuschreibung:
quellenkundlich

Beginn:
nach Tod des Kardinals

Art der Datierung:
stilistisch

Ausführung:
von: 1630-00-00
bis: 1635-00-00

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Datierung: Stilistisch ist als Terminus post quem 1630 anzunehmen und als Terminus ante quem 1635 (Abreise Finellis nach Neapel). Zur Datierung: Dombrowski, Finelli, S. 335; Bruhns, S. 326f.: erst "einige Jahrzehnte" nach dem Tod des Kardinals enstanden.
Künstler: Bruhns, S. 326f.
Auftraggeber: Bruhns, S. 326f. Der Stifter Paolo Emilio Santorio war Erzbischof von Urbino [Bruhns, S. 326f.]

Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Ädikulatypus mit Dreiecksgiebel und Bogennische

Grabmalsgrösse:
kein Eintrag

Grablege des Leichnams:
kein Eintrag

Kenotaph (ursprünglich):
unbekannt

Sarkophag:
Tumbasarkophag mit kannellierten, gurtartigen Lisenen, Kanten geschmückt mit gewölbten Arkanthusblättern, die aus Löwenpranken entspringen, Deckel geschwungen und ebenfalls mit Arkanthus auf den Kanten sowie mit Eierstab geschmückt,
an der Frontseite Relief

Wappen und Heraldik:
vor dem Giebel: ein Kardinalswappen, Wappenschild in Kartusche, diese bekrönt von Kardinalshut, Quasten zu beiden Seiten des Schildes (untere Reihe): sechs, unter dem Schild Maske, hinter der Kartusche in den Ecken des Giebels Girlanden

weiteres heraldisches Element an der Frontseite des Sarkophags: Vom Lorbeerkranz gerahmter heraldischer "Pelikan nährt seine Jungen mit eigenem Blut"

Inschrift:
DEO SALVATORI / IVLIO ANT∙SANCTORIO CASERTANO / S∙R∙E∙CARD∙S∙SEVERINAE / NVNCVPATO EPISCOPO PRAENEST∙ / SVMMO INQVISITORI / ET MAIORI POENITENTIARIO / MORVM CASTIMONIA / CHRISTIANA LIBERALITATE / DISCIPLINARVM ERVDITIONE / ET ELOQVENTIA CLARISSIMO / IVR∙SEDIS APOST∙PROPVGNATORI ACERRIMO / PLVRIVM RELIGIONVM / ET EXTERRARVM NATIVM PROTECTORI PERVIGILI / PARI ANIMI MAGNITVDINE / INTER PROSPERA ET ADVERSA / A PIO V∙SANCTISS∙PONT∙ / IN SACRVM CARDINAL∙COLLEG∙COOPTATO / IN MAGNA EXISTIMATIONE HABITO / ET AB OMNIBVS ETIAM SVBSEQ∙PONT∙ / PROPTER EIVS FIDEM / RELIGIONEM ET PIETATEM // PAVLVS AEMILIVS ARCHIEP∙VRBINAS / ET IVLIVS ANT∙ARCHIEP∙COSENTINVS / GERMANI FF∙PATRVO MERITISS∙ / MONVMENTVM EXCITANDVM / ET SACELLVM PERFICIVNDVM CVRARVNT / VIXIT ANNOS LXX / IN CARDINALATV VERO XXXII / OBIIT SEPT∙IDVS IVNII ANNO MDCII

Gott, dem Retter. Dem Giulio Antonio Santori aus Caserta, Kardinal der Heiligen Römischen Kirche von Santa Severina, Titel-Bischof von Palestrina, dem Großinquisitor und Großpoenitentiar; [er war] von Enthaltsamkeit in seinem Lebenswandel, von christlicher Güte, Gelehrsamkeit in den Wissenschaften und höchst berühmt für seine Beredsamkeit, schärfster Verteidiger der Rechte des Apostolischen Stuhls, immer wachsamer Protektor mehrerer Orden und fremder Nationen – mit der gleichen Gesinnungstüchtigkeit während glücklicher wie in schwierigen Zeiten. Vom allerheiligsten Papst Pius V. wurde er in das heilige Kardinalskollegium berufen, und er genoß großes Ansehen auch bei allen noch darauffolgenden Päpsten wegen seiner Treue, seines Glaubens und seiner Frömmigkeit.
Paolo Emilio [Santori], Erzbischof von Urbino, und Giulio Antonio, Erzbischof von Cosenza, seine leiblichen Brüder, besorgten für den hochverdienten Verwandten die Errichtung dieses Grabmals und die Vollendung dieser kleinen Kapelle. Er lebte 70 Jahre, im Kardinalat aber 32. Er starb am 9. Mai im Jahre 1602.

[Übersetzung: Marco Strobel]

Giulio Antonio Santori, Grabmal S. Giovanni in Laterano, Inschrift

Porträttypus:
Hüftstück (betend)

Kleidung:
außerliturgisch

Kopfbedeckung:
keine

Weitere Beschreibung:
Porträt im Adorantengestus, scheint betend hinter dem Pult zu knien (Mantelzipfel, der links hinter dem Pult hevorlugt), die Arme auf einem Kissen, der Kopf ist nach links zum Altar gewandt, bekleidet mit Mozzetta

Figürliche Darstellungen

Allegorien:
Caritas (rechts auf dem vorspringenden Giebel, mit Kindern)
Ecclesia (links auf dem vorspringenden Giebel)

Putten:
drei Putten links und rechts auf dem vorspringenden Gebälk des Giebels

Weitere Figuren:
an der Frontseite des Sarkophags: Pelikan, der seine Jungen mit seinem Blut nährt, gerahmt von Lorbeerkranz

Szenische Darstellungen:
-

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
gesamt

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
Sarkophag, Epitaph, Giebel

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
schwarz, hell gemasert (Säulenschäfte); fleischfarben, rot gemasert (Piedestale der Säulen)

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
Allegorien: ebenfalls von Giuliano Finelli geschaffen [Buchowiecki, Bd. 1, S. 78]

Veränderung:
kein Eintrag

Anmerkungen zur Veränderung:
kein Eintrag

Verlegung:
nein

Anmerkungen zur Verlegung:
-

Zerstörung:
nein

Anmerkungen zur Zerstörung:
-

Ergänzende Angaben:
Es finden sich insgesamt vier Einträge bei Galetti, darunter:
"1602 7 Junii … die ur supra hora 24 eius corpus delatum fuit ad eccl. SS. Joh. Bapt. et Joh. evangelista in Laterano ex in capella ab eodem constructa sepulcrum cum summi Poenitentioarii munere fungeretur." [BAV, Vat. lat. 7875, fol. 32]

Kapelle Anfang des 17. Jh. entstanden nach Entwürfen von Longhi [Buchowiecki, Bd. 1, S. 77]

Eine autobiographische Schrift des Kardinals ist überliefert in: BAV, Mss. Chigi M. I. 10

Quellen:
Biblioteca Apostolica Vaticana, Manoscritti Chigi [BAV, Mss. Chigi]

Biblioteca Apostolica Vaticana, Vaticani Latini [BAV, Vat. Lat.]

Literatur:
Baglione, Giovanni: Le nove chiese di Roma. Nelle quali si contegono le historie, pitture, scolture & architetture di esse. Rom 1639, S. 121 [Baglione]

Bruhns, Leo: Das Motiv der ewigen Anbetung in der römischen Grabplastik des 16., 17. und 18. Jahrhunderts, in: Römisches Jahrbuch für Kunstgeschichte 4 (1940), S. 253-432 [Bruhns]

Buchowiecki, Walther: Handbuch der Kirchen Roms. Der römische Sakralbau in Geschichte und Kunst der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart. 4 Bde. (Bd. 4 verf. von Brigitte Kuhn-Forte), Wien 1967-1997 [Buchowiecki]

Dombrowski, Damian: Giuliano Finelli. Bildhauer zwischen Neapel und Rom. Frankfurt a.M. 1997, S. 335 [Dombrowski, Finelli]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff. [HC]

Jedin, Hubert: Die Autobiographie des Kardinals Antonio Santorio (+1602), Mainz 1969 [Hubert]

Ricci, Saverio: Il sommo inquisitore, Rom 2002 [Ricci]

Tamburini, Elena: Giulio Antonio Santoro cardinale penitenziere e inquisitore generale. Ricerche sulla sua biblioteca, in: Römische Quartalsschrift 95 (2000), S. 54-93 [Tamburini]

Titi, Filippo: Studio di pittura, scoltura et architettura nelle chiese di Roma (Rom 1674). Hrsg. von Bruno Contardi und Serena Romano. 2 Bde. Rom 1987, Bd. 1, S. 122 [Titi]

Literatur-Gesamtverzeichnis