Schaumberg, Peter von   † 1469-04-12
Schaumberg, Peter von
Bearbeitet von: Jochen Pioch
 

Kardinalsname, Vorname:
Schaumberg, Peter von

Kreationspontifikat:
Eugen IV. Condulmer

Geburtsdatum:
1388-02-22

Todesdatum:
1469-04-12

Geburtsort:
Mittwitz bei Cronach

Sterbeort:
Dillingen a d. Donau

Belege und Anmerkungen (Person):
Geburtstdatum/ Geburtsort/ Sterbeort: Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 622

Todesdatum: HC, Bd. 2, S. 8

Namensvariante: Schauenberg [HC, Bd. 2, S. 8]

Vater:
Schaumberg, Georg IV. von

Mutter:
Schweinshaupten, Elisabeth von

Kinder:
kein Eintrag

Geschwister:
kein Eintrag

Neffen:
kein Eintrag

Onkel:
kein Eintrag

Tante:
kein Eintrag

Paten:
kein Eintrag

Sonstige Verwandte:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Familie):
Alle Angaben nach Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623

Ordens- und Kongregationszugehörigkeit:
kein Eintrag

Promotionstitel:
Dr. iur. utr.

Promotionsort:
kein Eintrag

Priesterweihe:
kein Eintrag

Bischofsweihe:
1426-00-00

Bischofsweihe durch:
kein Eintrag

Kreationsdatum:
1439-12-18

Bistümer:
1424-02-28: Bistum Augsburg

Titelkirchen (nach HC):
1439-12-18: S. Vitale

Protektorate:
kein Eintrag

Kongregationen:
kein Eintrag

Utriusque Signaturae Referendarius (VSR):
von: kein Eintrag
bis: kein Eintrag

Uditore di Rota:
von: kein Eintrag
bis: kein Eintrag

Datario:
von: kein Eintrag
bis: kein Eintrag

Vicegovernatore:
kein Eintrag

Governatore:
kein Eintrag

Vicelegato:
kein Eintrag

Nunzio:
kein Eintrag

Legato:
kein Eintrag

Abbreviatore di parco maggiore:
kein Eintrag

Protonotario:
kein Eintrag

Chierico di Camera:
kein Eintrag

Auditore di Camera:
kein Eintrag

Tesoriere generale:
kein Eintrag

Chronologie der Karriere / Biographie:

  • ab 1408: Studium in Heidelberg [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623]

  • 1419: Kanoniker in Bamberg und Würzburg [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623]

  • ab 1419: Rechtsstudium in Bologna, wohl während des Studiums zu päpstlichen Kammerherrn ernannt [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623]

  • 1420: Richter in Bamberg [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623]

  • 1422-24: Generalvikar des Bischofs von Bamberg [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 622]

  • 1423: Archidiakon in Bamberg [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623]

  • 1424-02-28: Bischof von Augsburg [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623]

  • 1426 oder 1427: vermutlicher Zeitraum der Bischofsweihe [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623]

  • 1431: Gesandter König Sigismunds am französischen Hof [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623]

  • 1432/33 und 1436: Teilnahme am Basler Konzil, zunächst als Bischof von Augsburg, später als Beauftragter des frisch gekrönten Kaisers Sigismund [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623]

  • 1439: Beauftragter Albrechts II. auf den Reichstagen in Mainz und Frankfurt [BBKL, s.v.]

  • 1441, 1445, 1446, 1447, 1456: Gesandter Friedrichs III. auf Reichstagen [BBKL, s.v.]

  • 1444: Gesandter Friedrichs III. am französischen Hof [BBKL, s.v.]

  • 1446: Teilnahme am Reichstag in Frankfurt der sich dank der Tätigkeit Enea Silvio Piccolominis und Schaumbergs für Eugen IV. aussprach und damit das Schisma beendete [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 624]

  • 1446: Gesandter Friedrichs III. an der Kurie [BBKL, s.v.]

  • 1450-04-18: Reise nach Rom und Annahme des Kardinalshuts von Nikolaus V., danach 10 Monate in Rom [BBKL, s.v.]

  • 1467: Legatus a latere im Auftrag Pauls II. beim Reichstag zu Nürnberg [ADB, Bd. 25, S. 463]

  • 1469-04-12: Tod des Kardinals in Dillingen a d. Donau [HC, Bd. 2, S. 8; Gaatz, Bischöfe 1448-1648, S. 622]

Pfründen und Einkünfte:
kein Eintrag

Erben:
kein Eintrag

Testamentsvollstrecker:
kein Eintrag

Politische Stellung - klienteläre Bindungen:

Sein großer Einfluss in der Reichskirche machen Peter von Schaumberg sowohl für den Kaiser als auch für die Kurie interessant. Seinen Verbindungen zu Martin V. verdankt er am Anfang seiner Karriere den Augsburger Bischofssitz, der während des Schismas von 1413-1423 bedeutender Zankapfel war. Mit der Einsetzung Schaumbergs beendet Martin V. diese Rivalitäten [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623].


Auf dem Basler Konzil versucht Schaumberg im Sinne Sigismunds zwischen den Forderungen des Konzils und denen Eugens IV. zu verhandeln, kann aber den Bruch zwischen beiden Parteien 1438 nicht verhindern. Auch für Sigismunds Nachfolger Albrecht II. und Friedrich III. wirkt der Kardinal als Gesandter auf dem weiter tagenden Konzil, auf mehreren Reichstagen, bei Verhandlungen mit der Kurie und der französischen Krone [BBKL, s.v.].


Als Eugen IV. ihn 1439 in Abwesenheit zum Kardinal ernennt, verzichtet Schaumberg, weil er sich in der Konzilsfrage nicht auf eine Seite schlagen will. Den Kardinalshut nimmt er dann 1450-04-18 von Nikolaus V. entgegen [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 624].


Schaumbergs Verhältnis zum Augsburger Domkapitel ist friedlich und kooperativ, so setzt er sich beim Papst für die Belange der Kanoniker ein, z.B. die Wiedererlangung des Bischofswahlrechts. Als Gegenleistung hilft das Kapitel dem Bischof aus finanziellen Notlagen. Bei Ausbau und Neustrukturierung seines Bistums legt Schaumberg großes Engagement an den Tag, so reformiert er zahlreiche Stifte, die unter dem Schisma gelitten hatten, und weiht 1431 den neuen Ostchor des Augsburger Domes [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623].


Spannungen bestehen dagegen zwischen dem Bischof und der Reichsstadt Augsburg. 1429 eskaliert ein Konflikt um die Straßvogtei südlich von Augsburg, der erst 1456 durch einen Schiedsspruch geschlichtet werden kann [Gatz, Bischöfe 1448-1648, S. 623].
Bildung und Publikationen (Intellektuelles Profil):
Der Kardinal steht dem Augsburger Humanistenkreis unter Sigmund Gossembrot nahe [BBKL, s.v.].

Sonstige Anmerkungen:
kein Eintrag

Quellen:
kein Eintrag

Literatur:
Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Bayerischen Staatsbibliothek, Nachdruck der ersten Auflage von 1891, Berlin 1967-71 [ADB]

Gatz, Erwin (Hg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Berlin 1996 [Gatz, Bischöfe 1448-1648]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff., hier Bd. 2, S. 8 [HC]

Kreuzer, Georg: Schaumberg, Peter von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Hg. von Friedrich-Wilhelm Bautz +, fgf. v. Traugott Bautz. Hamm, Herzberg, Nordhausen 1990ff. Stand: 14.10.2007 < http://www.bautz.de/bbkl/s/s1/schaumberg_p.shtml > [BBKL, s.v.]

Liedke, Volker: Das Grabmal für Kardinal Petrus von Schaumberg im Augsburger Dom. In: Jahrbuch des Vereins für christliche Kunst 16 (1986) = Festschrift für Norbert Lieb, S. 56-61

Uhl, Anton: Peter von Schaumberg, Kardinal und Bischof von Augsburg 1424-1469. Ein Beitrag zur Geschichte des Reiches, Schwabens und Augsburgs im 15. Jahrhundert. Speyer 1940

Literatur-Gesamtverzeichnis

Porträts:
kein Eintrag