Feb 032006
 

 

GRAB, KULT UND MEMORIA

17. bis 19. Februar 2006

Eine Tagung des Projekts REQUIEM

Humboldt Universität zu Berlin
Berliner Dom, Hörsal 348, Portal 2
(linkes Portal auf der Lustgartenseite des Doms)
Am Lustgarten
10999 Berlin

 

 

Die Auseinandersetzung mit dem Tod und die Konstruktion von Erinnerung stellt eine anthropologische Konstante dar. Ihr kommt seit jeher für die Stabilisierung von Herrschaftsverhältnissen wie auch bei der Neuordnung von labilen gesellschaftlichen Konstellationen eine zentrale Funktion zu.

Das vom Forschungsprojekt „REQUIEM – Die römischen Papst- und Kardinalsgrabmäler der Frühen Neuzeit“ organisierte Kolloquium widmet sich der Frage, warum und in welcher Form Totenkulte als Trumpfkarten im Spiel um Macht und Herrschaft eingesetzt wurden.

Zentrales Thema der Tagung sind die Zusammenhänge zwischen politischen, sozialen und künstlerischen Entwicklungen im Spiegel der Grabmalskultur der Frühen Neuzeit. Tod und Totengedenken als Vehikel sozialer Distinktion sollen anhand von Beispielen aus verschiedenen europäischen Kulturzentren verglichen werden. Zwischen den Polen von Grabmalsstiftung und Grabmalszerstörung gehen die Vorträge auf die Konkurrenz von Familien, Konfessionen und Staaten ein.

Grab-Kult-Memoria-Tagungsprogramm-PDF

Programm:

Freitag, 17. Februar 2006
Eröffnung der Tagung

14.30 Uhr Begrüßung
Horst Bredekamp (Humboldt Universität zu Berlin)

14.45 Einführung
Volker Reinhardt (Universität Freiburg, CH)

SEKTION I.
Konstruktionen der Erinnerung

15 Uhr
Olaf Rader (Berlin)
Legitimationsgenerator Grab: Zur politischen Instrumentalisierung von Begräbnisanlagen

– Pause –

16.30 Uhr
Stefan Bauer (Rom)
Grabmäler in der Papstgeschichtsschreibung des 15. und 16. Jahrhunderts

17.30 Uhr
Benjamin Paul (Florenz)
„Erst kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.“ – Die gescheiterte Karriere des Jacopo Soranzo (1518-99) im Spiegel seines Grabmals

18.30 Uhr
Diskussion unter der Leitung von Volker Reinhardt, Freiburg (CH)

Samstag, 18. Februar 2006
SEKTION II.
Vereinnahmung des Raumes

9 Uhr
Steffen Krämer (München)
Die architektonische Inszenierung einer herrschaftlichen Grablege – der Chorneubau der ehemaligen Stiftskirche in Bristol

10 Uhr
Kilian Heck (Frankfurt)
Wo beginnt das Grab – und wo hört es auf? Überlegungen zur sphärischen Bestimmbarkeit des Grabmalortes am Beispiel des deutschen Hochadels vom 15. bis 17. Jahrhundert.

– Pause –

11.30 Uhr
Peter Stephan (Jena)
Der Griff nach den Sternen: Die gentilizische Kodierung des römischen Stadtraums durch Grabmäler unter Sixtus V. und Alexander VII.

12.30 Uhr
Diskussion unter der Leitung von Arne Karsten, Berlin

SEKTION III.
Status und Legitimation

15 Uhr
Carolin Behrmann (Berlin)
Nicht in Rom. Kardinalsgrabmäler des 17. Jahrhunderts in Paris

16 Uhr
Martin Gaier (Basel)
Zur Verbreitung und Bedeutung des demi-gisant in der oberitalienischen Grabplastik

– Pause –

17.30 Uhr
Birgit Emich (Freiburg i. Br.)
Tod in der zweiten Reihe – Die Gräber der Staatssekretäre in Rom

18.30 Uhr
Diskussion unter der Leitung von Philipp Zitzlsperger

Sonntag, 19. Februar 2006
SEKTION IV.
Familienkonkurrenzen

9 Uhr
Leon Lock (London)
Die Thurn und Taxis in Brüssel. Gedenkkapellen, Grabmonumente und der Internationalismus ihrer Strategien sozialer Differenzierung

10 Uhr
Julian Blunk (Dresden/Paris)
Das Grabmal Ludwigs XII. in Saint-Denis. Zum sepulkralen Denkmalkrieg zwischen den Häusern Valois und Sforza

– Pause –

11.30 Uhr
Tanja Michalsky (Frankfurt/Main)
Topologie der Erinnerung. Dauerhafte Netzwerke des neapolitanischen Adels um 1500

12.30 Uhr
Almut Goldhahn (Venedig)
Das Grabmal Clemens` XIII. Rezzonico (1758-1769) in Sankt Peter

13.30 Uhr
Diskussion unter der Leitung von Horst Bredekamp, Berlin

SEKTION V.
Nation und Konfession

15.30 Uhr
Bettina Braun (Paderborn)
Die Memorialkultur in der Germania Sacra in der Frühen Neuzeit

16.30 Uhr
Naima Ghermani (Paris)
Die Grabmäler der sächsische Kurfürsten in Wittenberg (1527 und 1533). Das Grabmal als Zeichen der konfessionellen Identität

– Pause –

18 Uhr
Alexander Markschies (Aachen)
Das Grabmal des Francois II. und der Marguerite de Foix als Monument einer von Frankreich unabhängigen Bretagne: Bemerkungen zu seiner Entstehung und Wirkung

Diskussion unter der Leitung von Wolfgang Reinhard, Freiburg i.Br.

Veranstalter:
REQUIEM
Die römischen Papst- und Kardinalsgrabmäler der Frühen Neuzeit

Humboldt Universität zu Berlin
Kunstgeschichtliches Seminar
Dorotheenstr. 28
10117 Berlin

Veranstaltungsort:
Berliner Dom
Hörsaal 348, Portal 2
(linkes Portal auf der Lustgartenseite des Doms)
Am Lustgarten
10099 Berlin

Verkehrsverbindungen:
Bus 100, 200, 348 – Haltestelle: Lustgarten/Museumsinsel
S-Bahn oder Tram – Haltestellen: Hackescher Markt, Friedrichstrasse

Kontakt:
Dr. Arne Karsten
E-Mail: arne.karsten@requiem-projekt.de
Telefon: [+49] [0]30 – 2093 – 4449

Dr. Philipp Zitzlsperger
E-Mail: philipp.zitzlsperger@requiem-projekt.de
Telefon: [+49] [0]30 – 2093 – 4457