Mai 302012
 

REQUIEM – Werkstattgespräche 2012

Dienstag, 19. Juni 2012, 18 Uhr c.t.

Ivo Raband, M.A. (SNF-ProDoc „Sites of Mediation”, Universität Bern, Schweiz)

 «Unkonventionell unkonfessionell» Neue Forschungsergebnisse zum Mausoleum der Holstein-Schaumburger in Stadthagen

Ivo Raband, seit Mai 2012 Mitglied des SNF-geförderten Projekts „Sites of Mediation” in Bern, hat im Frühjahr 2011 seinen Master-Abschluss an der Humboldt-Universität zu Berlin im Fach Kunst- und Bildgeschichte erlangt. Der heutige Vortrag thematisiert das Erinnerungsmonument seiner Abschlussarbeit: das Mausoleum der Holstein-Schaumburger in Stadthagen, Niedersachsen.

Im Rahmen der Arbeit wurde das Mausoleum, das noch zu Lebzeiten des ersten reformierten Landesfürsten der Grafschaft Holstein-Schaumburg, Graf Ernst (1569-1622), geplant und 1627 fertiggestellt wurde, in den Mittelpunkt verschiedener Fragestellungen gerückt. Die neu gewonnen Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen im Vortrag vorgestellt werden.

Zum Objekt: Das Mausoleum und das darin aufgestellte Grabmonument, das den Betrachter an einer überlebensgroßen und freistehenden Auferstehungsszene teilhaben lässt, zeugen bis heute von der weltmännischen Ausrichtung des Grafen, der eine Ruhestätte nach „viler dahero geruhmbter leute exempel” errichtet haben wollte. Neben der besonderen Form – das Mausoleum ist über siebeneckigem Grundriss errichtet worden – und dem Monument, dessen bronzene Teile vom kaiserlicher Bildhauer Adrian de Vries (um 1550-1626) in Prag geschaffen wurden, wird der Vortrag die besondere Rolle dieses Erinnerungsmonuments in der Zeit der Konfessionalisierung am Vorabend des 30jährigen Kriegs thematisieren. Dabei soll die Frage nach Sichtbarmachung und Nichtsichtbarmachung konfessioneller Zugehörigkeit diskutiert werden, um so Aussage und Funktion des Monuments kritisch zu hinterfragen.

Ort
Institut für Kunst- und Bildgeschichte
Georgenstraße 47
10117 Berlin
Raum 3.42

Standort – Karte

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